©Quelle: Stefan Poost

Jetzt sind auch in den Naturparken Rangerinnen und Ranger im Einsatz

6. April 2020

Kulturlandschaften mit großem Artenreichtum;

Jetzt sind auch in den Naturparken Ranger im Einsatz

 

Sie sind schön, haben besondere Eigenheiten und eine herausragende Bedeutung: Die Rede ist von Naturparken. Im Gegensatz zu Nationalparken, wo die Natur sich selbst überlassen bleibt, haben sich die Naturparke unter dem Einfluss der Menschen zu Kulturlandschaften entwickelt. So entstanden unterschiedlichste Lebensräume für eine reiche Artenvielfalt. Seit gut einem Jahr kümmern sich Rangerinnen und Ranger um die Naturparkgebiete in Bayern. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, sich für den Schutz und die Pflege der Natur einzusetzen und für Einheimische und Gäste Ansprechpartner rund um das Thema Naturpark zu sein.

In Naturparkschulen wecken sie schon bei Kindern die Neugierde auf die Natur und das Interesse, diese zu schützen und wertzuschätzen. Auch Erwachsene erfahren bei Exkursionen, Führungen und Vorträgen viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt und wie diese mit deren Lebensraum und der Kulturgeschichte der Region zusammenhängt.

Das große Ziel aller Aktivitäten ist es, einzigartige Kulturlandschaften für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Sieben Naturparke liegen über die Urlaubsregionen Ostbayerns verteilt.

Rangerinnen und Ranger aus vier Naturparken erzählen von ihrer Arbeit

Julia Hetzl ist im Naturpark Oberer Bayerischer Wald im Einsatz

Flusstäler und Seen, aber auch die Bergmischwälder, die sich an den Hängen zu den über 1000 Meter hohen Gipfeln wie Hohenbogen, Kaitersberg, Heugstatt, Enzian oder Großer Arber ziehen, prägen den Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Julia Hetzl, Laura Wollschläger und Franz Seilbeck sind die drei Ranger des Naturparks Oberer Bayerischer Wald, dazu kommt Anette Lafaire als Gebietsbetreuerin für den Kleinen Arbersee. Die Rangerinnen und Ranger haben einen ausgefüllten Tag. Julia Hetzl erzählt: „Während Laura ihren Tag im Naturschutzgebiet Regentalaue startet, wo sie die offiziellen Wege abgeht und Spaziergänger über das Naturschutzgebiet informiert, ist Franz auf einer extensiven Fläche mit der Pflege beschäftigt. Dort wachsen seltene Orchideen, welche durch andere Pflanzen verdrängt würden. Deshalb muss die Fläche gemäht werden – mit der Hand, da sie nicht mit Maschinen befahrbar ist. Ich hingegen, am anderen Ende des Naturparkgebiets, kümmere mich im Zuge eines Artenhilfsprojekts um eine sehr seltene Art Bayerns, die Flussperlmuschel. Nachmittags kontrolliere ich Fledermauskästen und erfasse die Anzahl der Fledermäuse für das Monitoring. Unsere Gebietsbetreuerin Anette Lafaire ist den ganzen Tag im Lamer Winkel und im Arbergebiet im Einsatz“. Julia Hetzl liegt die Bildungsarbeit mit Kindern besonders am Herzen: „Mir ist es besonders wichtig, dass unser Nachwuchs eine Beziehung zu unseren Naturschätzen aufbaut und seine Umwelt bewusst erlebt. Der Bezug zur Natur erhält eine immer stärkere Bedeutung in der heutigen Zeit. Denn man schützt nur, was man kennt.“

Ihr Tipp für Gäste und Einheimische sind der Drachensee und das Naturschutzgebiet Regentalaue: „Ich empfehle, einfach mal mit dem Fernglas um den Drachensee oder den Rötelseeweiher zu spazieren und bei einer Vogelwarte einen längeren Stopp einzuplanen. Mit ein bisschen Geduld kann man hier besondere Vogelarten wie den imposanten Seeadler sehen oder auch Haubentaucher bei der Brut beobachten. Das ist für mich Natur erleben.“ Besonders interessant ist daher auch eine Vogelstimmen-Exkursion mit Julia Hetzl. Informationen zum Naturpark Oberer Bayerischer Wald

Lucia Gruber ist Naturparkrangerin im Naturpark Altmühltal

Wacholderheiden, hochaufragende Kalkfelswände, stillgelegte Steinbrüche, Quellen mit glasklarem Wasser sind das Revier von der Naturparkrangerin Lucia Gruber. Sie ist im unteren Teil des Naturparks Altmühltal in Sachen Natur unterwegs. Besucherströme so zu lenken, dass wichtige Habitate für Tiere und Pflanzen geschont bleiben, ist eine ihrer aktuellen Aufgaben: „Derzeit arbeiten wir an einem Beschilderungssystem, das den Bootwanderern auf der Altmühl anzeigt, wann sie auf welcher Seite fahren sollen, damit Kiesbänke geschont bleiben, die wichtige Laichgründe für die Fische Nase und Barbe sind, oder auch Jagdgründe für Libellenlarven“, erzählt Lucia Gruber von ihrer Arbeit, „Außerdem haben wir zwei Naturparkschulen und einen Naturparkkindergarten, wo wir regelmäßig mit den Kindern Themen rund um den Naturpark behandeln.

Momentan sind wir Ranger auch im Homeoffice. Wenn ich das erzähle lachen die meisten Leute erstmal, weil sie sich vorstellen, dass Ranger nur draußen unterwegs sind. Allerdings ist es so, dass wir viele Aufgaben haben, die viel Planung und Absprachen erfordern, daher sind wir oft ganze Tage im Büro. Aber dafür sind wir an anderen Tagen nur draußen unterwegs und können unser Gebiet entdecken, mit Wanderern sprechen, nach seltenen Tier- oder Pflanzenarten Ausschau halten oder unsere nächste Führung planen.“ Im Naturpark Altmühltal sind vier Rangerinnen und Ranger unterwegs. Sie haben das Gebiet flächenmäßig unter sich aufgeteilt, um Arbeitswege kurz zu halten. Schließlich ist dieser Naturpark mit knapp 3000 Quadratkilometern einer der größten Naturparke Bayerns. Lucia Gruber betreut den Bereich Kelheim bis nach Berching. Mit der Weltenburger Enge, den Felswänden, die noch dazu von der Burg Prunn, der Burgruine Randeck und der Rosenburg gekrönt werden, hat sie ein imposantes Revier.

„Die Wachholderheiden werden von den Schäfern mit ihren Herden freigehalten, so entstehen Magerrasenflächen. Momentan blühen dort die Frühlings-Küchenschellen und bald auch das Schusternagerl, also der Frühlings-Enzian. Etwas später kann man auch Knabenkräuter entdecken und wenn es wärmer wird, sind zum Beispiel Libellen-Schmetterlingshafte oder Schwalbenschwänze zu sehen“, schwärmt die Rangerin. Die Arbeit in den Naturparkschulen macht ihr besonders Spaß: „Wenn man bei den Kindern Begeisterung für die Natur wecken kann, ist das immer ein tolles Gefühl und meiner Meinung nach auch sehr wichtig, wenn man dazu beitragen will unsere Umwelt zu schützen.“ Ihr persönlicher Tipp: „Einfach mal einen Wanderweg raussuchen, angepasst an ihre Kondition, und loslaufen. Man kann überall wunderschöne Dinge entdecken, wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht und sich Zeit lässt zu staunen“
Informationen zum Naturpark Altmühltal und Informationen speziell zum Bereich Kelheim

Martin Graf arbeitet im Naturpark Bayerischer Wald

Martin Graf betreut zusammen mit Henning Rothe, Lea Stier und Marco Müller das Gebiet von 25 Gemeinden. Der Naturpark Bayerischer Wald liegt zwischen Zellertal und Dreisessel. Die Reviergrenzen sind abhängig von naturräumlichen Gegebenheiten und nicht an die Zugehörigkeit zu Landkreisen gebunden. „Bildungsarbeit, Projekttage, Exkursionen, das Aufgabenfeld ist breit“, sagt auch Martin Graf, „Interessant sind vor allem die Forschungs- und Monitoring-Projekte, mit denen wir uns regelmäßig beschäftigen, beispielsweise zu seltenen Tierarten wie dem Gartenschläfer oder ganz aktuell der Wildkatze, ein Projekt welches der Bund Naturschutz initiiert hat und wir unterstützen. Naturschutz und Landschaftspflege bilden einen weiteren Teil unseres Aufgabenspektrums, wir helfen entweder bei kleineren Pflegeaktionen von sensiblen Flächen, durch Artenhilfsmaßnahmen oder beraten Flächeneigentümer hinsichtlich einer sachgemäßen Bewirtschaftung. Wir sind sozusagen Generalisten, die in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen des Naturparks mithelfen, also in keinster Weise Waldsheriffs, wie es die Berufsbezeichnung vielleicht vermuten lassen würde. Vielmehr sind wir als Vermittler zwischen Mensch und Natur unterwegs.“

Und die Natur des Naturparks Bayerischer Wald zeigt viele interessante Seiten, von versteckten, ehemaligen Steinbrüchen entlang des Pfahls, über Moorflächen und Feuchtwiesen bis hin zu verlassenen Stollen. Besonderheiten in diesem Gebiet sind vor allem der Große und Schwarze Regen mit vielen seltenen Tierarten wie dem Flussuferläufer oder dem Eisvogel. Aber auch das Naturschutzgebiet Mitternacher Ohe ist mit seiner faszinierenden Fließdynamik und den wunderschönen Auwaldbereichen eine Besonderheit im Bayerischen Wald.

„An meinem Gebiet schätze ich vor allem, dass es noch viele ruhigere Orte mit vergleichsweise wenig Freizeitnutzern gibt. Dabei empfehle ich den Flusswanderweg entlang des Großen Regens, welcher sich wunderbar mit einer Waldbahnfahrt von Zwiesel nach Bayerisch Eisenstein verbinden lässt. Wer mag, kann dabei auch noch die Naturparkwelten am Grenzbahnhof besuchen“, ist der Tipp von Martin Graf. Er fügt hinzu: „Besonders am Herzen liegt mir, den Menschen zu vermitteln, dass wir ein Teil der Natur sind und uns auch so verhalten müssen. So leben wir zum einen von der Natur und unserer Region, aber wir müssen gleichzeitig auch lernen, mit der Natur zusammen zu leben. Dadurch entsteht das Bild von Schützen und Nutzen der Natur, eines der Kernthemen der Naturpark-Philosophie.“ Informationen zum Naturpark Bayerischer Wald

Den Naturpark Steinwald durchstreifen Amelie Nöth und Jonas Ständer

Klein, aber keineswegs unbedeutend, ist der Naturpark Steinwald. Amelie Nöth und ihr Kollege Jonas Ständer betreuen dieses Naturjuwel von ihrem Standort in Fuchsmühl aus.

„Stein prägt den Steinwald. Wie der Name verrät, gibt es im Naturpark zahlreiche beeindruckende Felsformationen und Blockhalden aus Granit, seltener auch Basalt. Zu den bekanntesten zählen der Hackelstein, der Zipfeltannenfelsen und der Saubadfelsen“, erläutert Amelie Nöth. Weil man hier außergewöhnliche Zeugnisse der Erdgeschichte findet, gehört der Naturpark gleichzeitig zum Kerngebiet des Bayerisch-Böhmischen Geoparks. Der Granitzug des Steinwaldes ist nahezu geschlossen mit Wald bedeckt. Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn, aber auch Kiefern und Eichen schmücken die Landschaft. Preiselbeeren und Heidelbeeren wechseln sich ab mit Moospolstern, der weißen Blüte des Siebensterns und dem geschützten Rippenfarn. Der Steinwald ist ein Wald wie im Märchen.

Der Rangerin liegt der Erhalt dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften mit ihrer gesamten Arten- und Biotopvielfalt besonders am Herzen: „Der Naturpark ist auch geprägt von Weihern und Teichen, Quellbächen, Mooren und mageren Feuchtwiesen. Schwarzstorch, Kreuzotter, Flussperlmuschel, Arnika, Habichtskauz, Fischadler, Feuersalamander und seit einigen Jahren auch der Luchs sind hier beheimatet.“

Amelie Nöth beschreibt die Arbeit der beiden Ranger: „Der Naturpark Steinwald ist mit einer Fläche von etwa 230 Quadratkilometer der zweitkleinste Naturpark in Bayern. Mein Kollege Jonas Ständer und ich betreuen daher das gleiche Gebiet. Fachlich haben wir jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. Während ich mich vorwiegend dem Erhalt der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel und der inzwischen selten gewordenen Arnika widme, unterstützt mein Kollege Artenhilfsprojekte für Kreuzottern, Feuersalamander und Fledermäuse. Außerdem untersuchen wir derzeit mithilfe von Fotofallen das Vorkommen des Gartenschläfers im Steinwald und sind daher über Sichtmeldungen aus der Bevölkerung dankbar. Dies gilt ebenso für Sichtungen von Kreuzottern und Feuersalamander.“

Wer den Steinwald kennenlernen will, hat zwei Aussichtswarten der besonderen Art, die Amelie Nöth empfiehlt: „Ein besonderes Wahrzeichen des Naturparks und zugleich beliebtes Ausflugsziel ist die Burgruine Weißenstein. Sie zählt zu den spektakulärsten mittelalterlichen Burganlagen in der Oberpfalz. Von ihrem Burgfried blickt man weit über den südöstlichen Steinwald. Am besten erreicht man die Burgruine vom Wanderparkplatz Weißenstein bei Hohenhard. Die Felsformation ‚Basaltpferde‘ wird hier viel fotografiert und bestaunt. Auf dem Goldsteig geht es dann entlang der Europäischen Hauptwasserscheide, vorbei am Sattelmoor ‚Hopfenwinkel‘, zur Burgruine. Wer noch höher hinaus will, folgt dem Fränkischen Gebirgsweg zur Platte, dem mit 946 Metern höchsten Gipfel des Steinwaldes. Dort befindet sich der 33 Meter hohe Oberpfalzturm, der einen atemberaubenden Rundumblick über Steinwald, Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald bis nach Tschechien gewährt.“ Amelie Nöth ist überzeugte Naturparkrangerin: „Bei Führungen, Vorträgen, Freiwilligenprojekten und Aktionen mit Kindergärten und Schulen kann ich meinen Mitmenschen diesen besonderen Naturraum näherbringen und sie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur sensibilisieren. Das bedeutet mir viel.“
Informationen über den Naturpark Steinwald

Die Naturparke Ostbayerns:

Naturpark Altmühltal, 2.966 km², gegründet 1969
Naturpark Bayerischer Wald, 2.782 km², gegründet 1967
Naturpark Oberer Bayerischer Wald, 1.733 km², gegründet 1965
Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, 1.289 km², gegründet 1975
Naturpark Oberpfälzer Wald, 823 km², gegründet 1971
Naturpark Steinwald, 230 km², gegründet 1970
Naturpark Hirschwald, 278 km², gegründet 2006

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Arberregion im Bayerischen Wald – ursprüngliches Naturrefugium und eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns

Mächtige Gletscher mit bis zu 100 Meter dicker Eisdecke formten einst den Landstrich, der heute zu den ältesten Naturschutzgebieten in Bayern zählt: die Arberregion im Bayerischen Wald. Seit 1939 ist man bestrebt, Teile dieser einmaligen Landschaft zu bewahren – und das mit Erfolg. Das insgesamt über 550 Hektar große Naturrefugium hat seinen unverwechselbaren Charakter behalten. Eiszeitliche Seen und steilabfallende Seewände, schwimmende Inseln und botanische Raritäten wie man sie sonst nur in den Alpen antrifft, faszinieren gleichermaßen Wanderer wie Naturlieber.

Märchenhaft treiben die schwimmenden Inseln an der Oberfläche der Arberseen

Im Frühjahr und Sommer treiben sie als blühende Tupfer an der Oberfläche der Seen, im Herbst schimmern sie golden im Licht: Das Naturphänomen der schwimmenden Inseln kann man an beiden Arberseen, dem Großen und dem Kleinen Arbersee, beobachten. Entstanden sind die Inseln im 19. Jahrhundert, als man die Seen für die Holztrift anstaute. Teile eines ehemals meterdicken Moores lösten sich vom Seeboden ab und schwimmen nun lose im See. Ein eindrucksvolles Relikt der Eiszeit hat der Gletscher durch die beiden Seen, den Großen Arbersee und den Kleinen Arbersee hinterlassen. Als vor 10.000 Jahren die Eismassen schmolzen und ins Tal flossen, hinterließen sie im Tal große Mulden im Gesteinsgrund, die sich mit Wasser füllten.

Mag die Entstehung der Seen Tausende von Jahren zurückliegen, an den Ufern der eiszeitlichen Seen ist bis heute mächtig viel los. Ein zwei Kilometer langer Rundwanderweg führt auf Holzstegen und Wurzelpfaden um den Großen Arbersee. Die Route ermöglicht schöne Ausblicke auf den See und die Inseln. Werden und Vergehen verschmelzen miteinander, wenn Baumwinzlinge am Totholz wachsen oder Moose, Flechten und Pilze gefallenen Baumriesen besiedeln und ihren Lebensraum zu einem Naturkunstwerk machen. Fleißige Bieber, Fischotter und Enten füllen die Uferbereiche mit Leben. Blickt man nach oben, ragt vor einem die imposante Arberseewand in den Himmel.

Das Mikroklima an der Arberseewand ist ein Paradies für eiszeitliche Pflanze und seltene Tiere

„Allein die Kulisse von See und Arberseewand, das ist richtig gigantisch“, schwärmt Johannes Matt, Gebietsbetreuer in der Arberregion, „man hat hier noch eine regelrechte Urwald-Parzelle. An beschatteten Stellen der 400 Meter hohen Steilwand bleibt der Schnee bis zu einem halben Jahr lang liegen. Insgesamt sind die Hänge stark durchfeuchtet, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Urwaldartige Bergmischwälder, aber auch Eiszeitrelikte gedeihen in diesem rauen Mikroklima vortrefflich.“ An Kälte angepasste, lichtempfindliche Pflanzen wie Wild-Schnittlauch, Bleiches Habichtskraut, Sumpfenzian, Nordisches Labkraut, Herz-Zweiblatt oder der nur im Bayerischen Wald festgestellte Rosenwurz, haben sich nach der Eiszeit hierher zurückgezogen. Der seltene und scheue Weißrückenspecht bewohnt die oberen, von Rotbuche, Berg-Ahorn und Berg-Ulme bewachsenen Hanglagen. Auch Dreizehenspecht, Sperlingskauz, Ringdrossel, Auerhuhn und der seltene Grüne Laubsänger sowie Fledermäuse fühlen sich an der Arberseewand wohl. Die Seewand ist als Naturschutzgebiet ausschließlich der Natur vorbehalten und kann nicht begangen werden.

Wie in den Alpen: Wanderer am Großen Arber erleben botanische Überraschungen
Eine Gipfeltour auf dem Großen Arber lohnt sich. Verschiedene Wanderwege oder die Arbergondel führen nach oben. Der baumlose Gipfel bietet nicht nur einen atemberaubenden Fernblick bis in die Alpen. „Direkt am Arbergipfel gibt es verschiedene Lebensräume. Da muss man erst in die Alpen gehen, um das zu finden“, weiß Matt. In den oftmals kalten und windigen Hochlagen in unmittelbarer Gipfelnähe sind botanische Raritäten heimisch. Dazu gehören beispielsweise Arnika, Felsstraußgras, Krauser Rollfarn oder Alpenflachbärlapp. Mehr noch, 18 der am Arber gefundenen Pflanzenarten sind bayernweit gefährdet.

Urlaubskino aus dem Bayerischen Wald: Die Gebietsbetreuer am  Arber im Film

Tourismusverband Ostbayern e.V.
Autor(in): Ulrike Eberl-Walter
Eberl-Walter@ostbayern-tourismus.de

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