
Quelle: TVO
Flusskreuzfahrt in Zeiten von Corona
Branche erwartet nachhaltige Marktveränderungen
Die Reisebranche leidet seit über einem Jahr unter der Corona-Krise. Besonders hart trifft es die Flusskreuzfahrer, wo infolge des Lockdowns und des veränderten Reiseverhaltens nachhaltige Marktveränderungen erwartet werden. Zu diesem Schluss kommt eine Branchenumfrage des Marktforschungsinstituts CENTOURIS der Universität Passau vom März 2021.

Enorme Umsatzeinbußen im Jahr 2020

Erholung der Branche erst ab 2022 erwartet

Richtig bergauf gehen soll es nach Einschätzung der Expertinnen und Experten aber in der Saison 2023: Über alle Märkte hinweg werden Preissteigerungen erwartet, vor allem für Australien und Nordamerika sowie für das Vereinigte Königreich und Irland. Diese Preissteigerungen werden zum einen mit Blick auf die vermutlich weiterhin eingeschränkten Kapazitäten bei (Interkontinental-)Flügen prognostiziert, zum anderen aber auch hinsichtlich des für 2023 erwarteten Nachfrageanstiegs nach Flusskreuzfahrten.
Branche steht vor grundlegenden, dauerhaften Änderungen
Allgemeine Hygieneregeln an Bord und an Land, kombiniert mit einem Impf- oder Testnachweis sollen Flusskreuzfahrten dauerhaft sicher machen. Darüber hinaus sind auch grundlegende Änderungen an Land notwendig, um die Sicherheit der Gäste, des Personals und auch der Einheimischen zu gewährleisten: Kleinere Gruppen bei Ausflügen, ein stärkerer Fokus auf Geheimtipps, ein perfekt zwischen allen Beteiligten abgestimmtes Liegestellenmanagement sowie ein ausgeklügeltes Besucherlenkungs-Management an touristischen Hotspots. „Künftig wird der Austausch zwischen der Land- und Flussseite noch wichtiger sein, um all diese Regelungen in der Praxis umsetzen zu können. Strukturen müssen dringend geschaffen werden, um die steigende Komplexität bewältigen und die neuen Anforderungen schnellstmöglich in die jeweiligen Prozesse integrieren zu können“, so Brigitte Franz. Kürzere Liegezeiten, weniger Passagiere pro Schiff und saisonale Unterbrechungen aufgrund von auftretenden Infektionen sind laut den Befragten eher von kurzfristiger Natur.
Die Stimmungsumfrage wurde von CENTOURIS in Zusammenarbeit mit der ARGE Donau Österreich, mit Prof. Dr. Gerhard Skoff (stage4solutions & dtc) und mit River Cruise Europe innerhalb der Flusskreuzfahrtbranche durchgeführt. Die Befragung fand im März 2021 statt, kurz vor Beginn der eigentlichen Flusskreuzfahrtsaison. Neben Reedereien, Reiseveranstaltern und Anbietern von Infrastruktur-Serviceleistungen haben sich auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Landseite, beispielsweise aus den Bereichen Gästeführung, Großhandel und Länden-Betrieb sowie des öffentlichen Tourismus, an der Befragung beteiligt. Der Fokus der Studie liegt auf dem Fahrtgebiet der Donau inklusive dem Rhein-Main-Donaukanal.
Quelle: Marktforschungsinstitut CENTOURIS der Universität Passau