Tourismusverband Ostbayern verleiht Glasstraßenpreis 2022

28. Oktober 2022

Trophäe Glasstraßenpreis 2022

Pressemitteilung; 28.10.2022

Der Glasstraßenpreis 2022 ist verliehen. Preisträger sind die Glaskathedrale Amberg sowie Glaskünstler Alfons Y. Bauernfeind, Viechtach. Den Ehrenpreis der Glasstraße erhält Galerist Hans Herrmann, Drachselsried.

Der Bayerische Wald und Oberpfälzer Wald gehören zu den herausragenden Glaszentren Europas. Nirgends sonst gibt es eine derartige Dichte an Glaskünstlern und glasproduzierenden Betrieben, von touristischen Glashütten bis hin zu Weltmarktführern. Die Glasstraße ist eine der beliebtesten Ausflugsrouten in Deutschland. Zur Förderung der Aktionen, Beiträge und Produkte, die die Glasstraße beleben und die das Glas in den Mittelpunkt stellen, schreibt der Tourismusverband Ostbayern (TVO) seit dem Jahr 2000 den Glasstraßenpreis aus, in diesem Jahr zum 11. Mal.

Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder übernahm die Schirmherrschaft. Er ist beeindruckt von der Glastradition und zugleich von der Innovationskraft der Menschen dieser Region. Er hob dies in seiner Grußbotschaft, die per Video übertragen wurde, besonders hervor: „Es ist für Bayern wichtig: Glasproduktion, Glasherstellung, Glaskunst. Es ist ein ganz besonderes Handwerk, das die Region enorm geprägt hat.“

Die Präsidentin des TVO, Landrätin Rita Röhrl, gratuliert den Gewinnern und allen Bewerbern um den Glasstraßenpreis: „Glas ist für viele Bewohner des Bayerischen Waldes ein Stück Heimat, das es zu bewahren gilt. All die Menschen, die das Glück haben mit diesem außergewöhnlichen Werkstoff arbeiten zu dürfen, machen das daher mit großem Herzblut. Und dieses große Herzblut merkt man sowohl den Gewinnern wie auch allen Bewerbern an. Und dafür und für ihr großes Engagement möchte ich mich bei allen Teilnehmern des Glasstraßenpreises bedanken.“

Michael Braun, Vorstand des TVO, betont in seiner Begrüßung: „Auch ich möchte sowohl den Preisträgern wie auch den Bewerbern gratulieren. Die eingereichten Bewerbungen zeigen wie groß die Vielfalt, die Kreativität aber auch die Professionalität in der Glasregion ist. Das Glas, das entlang der Glasstraße produziert und bearbeitet wird, strahlt weit über den Oberpfälzer Wald und über den Bayerischen Wald hinaus. Es ist ein thematischer Leuchtturm, der den Tourismus in unserer Region maßgeblich mitprägt.“

Preisträger: Glaskathedrale Amberg

Glasstraßenpreis-Gewinner Michael Cerny, Oberbürgermeister der Stadt Amberg, Walter Fischer, Kristall-Glasfabrik Amberg, Julia Riß, Stadtmuseum Amberg, Landrätin Rita Röhrl, Präsidentin TVO, Dr. Michael Braun, Vorstand TVO

Mit der von 1968 bis 1970 errichteten Glaskathedrale, der Fertigungsstätte der Kristall-Glasfabrik Amberg GmbH, hat sich der Architekt und Bauhaus-Gründer Walter Gropius in Amberg verewigt. Die Kathedrale im Osten der Stadt ist das einzige Bauwerk des Architekten in der Oberpfalz und gleichzeitig auch sein letztes Projekt vor seinem Tod 1969. Für den Bau der Glaskathedrale beauftragt wurde er im Jahr 1967 durch Philip Rosenthal.

Seit 2019 befindet sich im Ausstellungsraum im Herzen der Kathedrale eine moderierte Multimedia-Show, die Einblicke in die Geschichte der Glaskathedrale, deren Konstruktion, die Glasproduktion im Bauwerk sowie das Leben des Architekten und dessen Verbindung zu Philip Rosenthal gibt. Die Multimedia-Show verdeutlicht anhand eines Modells und Bildmaterials der Glaskathedrale, wie geschickt Walter Gropius seine Konstruktion an die besonderen Herstellungsbedingungen des Werkstoffs Glas angepasst hat. So berücksichtigte er beispielsweise die starke Hitzeentwicklung bei dessen Herstellung. Der Mehrwert des Modells liegt hier u.a. darin, die Produktionswege, Wärmeentwicklung und Lüftung innerhalb der Glaskathedrale visualisieren zu können. Die inhaltliche Konzeption der Multimedia-Präsentation wurde federführend vom Kulturamt der Stadt Amberg, vom Gestaltungsbüro impuls-Design aus Erlangen und mit der Firma 2av aus Ulm realisiert. Die Ideengeber waren der damalige Kulturreferent der Stadt Amberg Wolfgang Dersch und der Baureferent Markus Kühne. Neben Weiteren waren die Architektin Isabell Mühle und die Stadtheimatpflegerin Beate Wolters involviert. Ein Video und zwei Vitrinen zeugen des Weiteren von der anfänglich noch in der Glaskathedrale betriebenen handwerklichen Herstellung von Glas. Die Glaskathedrale ist auch immer wieder anlässlich weiterer Ausstellungen und Aktionen präsent, so auch in der Sonderausstellung „Gropius, Bauhaus und Rosenthal in Amberg“ im Stadtmuseum Amberg anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Bauhaus“.

Seit seiner Eröffnung am 07. Mai 2019 durch prominente Gäste aus Politik, Stadt und der Glasbranche zog das „Erlebnis Glaskathedrale Amberg“ bereits zahlreiche Gäste an.

www.stadtmuseum-amberg.de

Preisträger: Künstler Alfons Y. Bauernfeind, Stadt Viechtach

Landrätin Rita Röhrl, Präsidentin TVO, Alfons Bauernfeind, Glasstraßenpreis-Gewinner, Dr. Michael Braun, Vorstand TVO

Als Kind ihrer Stadt, hat die Stadt Viechtach den Glaskünstler, Bildhauer und Musiker Alfons Y. Bauernfeind vorgeschlagen. Bauernfeind wurde dort 1952 geboren und lebt und arbeitet nach wie vor in Viechtach. Er hat viele Kunstwerke im privaten und öffentlichen Raum verwirklicht, so zum Beispiel die Glaswände am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf oder den Kreuzweg aus Glas und Bronze in Teisnach. Dabei weiß er in besonderer Weise Kunst und Funktionalität zu kombinieren und ersterer „im öffentlichen Raum Platz zu verschaffen“. Bauernfeinds Arbeiten zeichnen sich vor allem durch ihre vielen Farben und Facetten aus und vermitteln dem Betrachter somit eine gewisse Positivität. Mit leuchtenden, hellen Farben und verschiedenen Materialmixen schafft es Alfons Y. Bauernfeind, Menschen mit seinen Kunstwerken anzuregen und zu berühren.

Auch seine Spiritualität sowie die Verbundenheit zu seiner Heimat im Bayerischen Wald finden oft Eingang in seine Kunstwerke: Für das Klinikum Bad Kötzting hat Alfons Y. Bauernfeind die Natur des Bayerischen Waldes als Fotobearbeitung mit Umsetzung auf Glas abgebildet; in Viechtach zeugt der Perlmuschelbrunnen des Künstlers von der alten Perlfischer-Tradition der Stadt.

Nachhaltigkeit spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle für Alfons Y. Bauernfeind. Für seine Kunstwerke greift er auf nachhaltige Materialien und einheimische Rohstoffe zurück, wie z.B. Glas, Holz und Granit. Bauernfeind ist Vize-Europameister im Design Airbrush und bisher bereits mit dem Bayerischen Innovationspreis ausgezeichnet worden.

Auch international finden seine Kunstwerke Anklang. So konnten beispielsweise Ausstellungen mit Ginger Gilmour in England oder in Rom und Assisi verwirklicht werden.

www.mediaatelier.de

Glasstraßen-Ehrenpreis: Hans Herrmann, Glasgalerie Herrmann, Drachselsried

Landrätin Rita Röhrl, Präsidentin TVO, Hans Herrmann, Ehren-Glasstraßenpreisträger, Dr. Michael Braun, Vorstand TVO, Bürgermeister Johannes Vogl, Drachselsried

Die Glasgalerie Herrmann in Drachselsried hat national wie auch international einen sehr klangvollen Namen. Hans Herrmann und seine Frau Traudl haben in den 40 Jahren ihres Bestehens eine Glassammlung und eine Verkaufsausstellung aufgebaut, die ihres Gleichen sucht. Während andere Glasgalerien in Deutschland zum Teil bereits seit Jahren aufgegeben haben, hat die Glasgalerie Herrmann während der Pandemiezeit sogar nochmals erweitert.

In sieben Räumen stellt die Sammlung die berühmtesten Glaskünstler aus 50 Jahren Studioglas aus, so zum Beispiel Karin Hubert. Eng war stets auch die Verbindung zum international bekannten GlaskünstIer Erwin Eisch aus Frauenau.

In über 30 Jahren hat Hans Herrmann zudem unzählige ausgezeichnete Filme produziert und acht Bildbände herausgebracht, in welchen er die Arbeit einiger der beliebtesten Glaskünstler dokumentiert, sowie Ausstellungsstücke aus seiner Galerie zeigt. Auf über 5000 Veranstaltungen hat er u. a. Vorträge zum Thema Glas gehalten, welche ihm schließlich die Gründung und Fortführung der Galerie ermöglichten.

Seine Arbeit wurde auch international ausgestellt. So beispielsweise durch Erwin Eisch bei seinen Auftritten in Japan und den USA. Zudem wurde sein Schaffen bisher acht Mal im Fernsehen präsentiert. Stets geht es Hans Herrmann um die Würdigung der Arbeit handwerklich arbeitender Glaskünstler und um die Ausstellung dieser einzigartigen Glaskunstwerke. Hans Herrmann hat hochkarätige, internationale Glaskunst in den Bayerischen Wald gebracht und hat auch gleichzeitig den Ruf des Bayerischen Waldes als herausragende Glasregion in alle Welt getragen.

Für dieses jahrzehntelange und unermüdliche Engagement um die internationale Glaskunst, aber auch um die Glaskunst des Bayerischen Waldes, verleiht die Jury den Glasstraßen-Ehrenpreis an Hans Herrmann.

www.glasgalerie-herrmann.de

Glaspokal, Preisgeld

Glasstraßenpreis-Trophäe 2022

Glas befindet sich im Spannungsfeld modernster technischer Glasbetriebe, jahrhundertealter Glashütten, kreativer Studioglaskunst oder mittelalterlicher Kathedralfenster. Hochqualifizierte Spezialisten, Glashandwerker und Glaskünstler arbeiten mit dem phantastischen Werkstoff Glas. Ob Spiegelglas, technisches Glas, Solarglas, Fensterglas, Trink- und Tischgläser, Dekorations-, Garten- und Möbelglas. Glas hat im Oberpfälzer Wald und Bayerischen Wald eine Heimat. Die Glasstraße ist eine der wichtigsten touristischen Attraktionen dieser Region. Die Jury hatte aus vielen besonderen Einreichungen zu entscheiden. Die Preisträger erhalten gemeinsam ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro, jeweils eine Urkunde sowie eine Glastrophäe, die die Glasfachschule Zwiesel als Einzelstücke exklusiv für den Glasstraßenpreis gefertigt hat und zur Verfügung stellt.

Der Glaspokal symbolisiert das Logo der Glasstraße und beschreibt einen Kreis. Dieser ist aber offen und steht für die Offenheit gegenüber allen Glasideen, allen Glasbegeisterten und Glaskünstlern. Der Farbverlauf von Grün in Kristallklar steht für die Waldregionen und das Kristall des Werkstoffes Glas.

Jury

Der Jury gehören an Hans Wudy, ehemaliger Schulleiter der Glasfachsschule Zwiesel, Bernd Kellermann, Journalist beim Bayerischen Rundfunk, Alexandra Beier, Tourismusreferentin des Landkreises Schwandorf, und Monika Häuslmeier, Marketingleiterin der Stadt Viechtach.

Bildunterschrift:

V.l.n.r.: Martin Gruber, Moderator der Verleihung, Hans Herrmann, Ehren-Glasstraßenpreisgewinner aus Drachselsried, Alfons Bauernfeind, Glasstraßenpreis-Gewinner aus Viechtach, Julia Riß, Stadtmuseum Amberg, Walter Fischer, Kristall-Glasfabrik Amberg, Michael Cerny, Oberbürgermeister der Stadt Amberg, Glasstraßenpreis-Gewinner, Rita Röhrl, Landrätin des Landkreises Regen und Präsidentin des Tourismusverbandes Ostbayern sowie Dr. Michael Braun, Geschäftsführender Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern

Weitere Informationen sowie Broschüren zur Glasstraße:

Tourismusverband Ostbayern e.V.

Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg

Tel. 0941 58539-0

www.ostbayern-tourismus.de, www.die-glasstrasse.de



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Tourismusverband Ostbayern e.V.
Autor(in): Ulrike Eberl-Walter
Eberl-Walter@ostbayern-tourismus.de

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