Ein sehr gutes Beispiel, dass auch Großveranstaltungen nachhaltig organisiert werden können, waren die Europameisterschaften Biathlon im Arberland im Januar 2022. Der Lohn für die Bemühungen war die Auszeichnung mit dem „IBU Award for Excellence in Sustainability“.
Im Zuge ihres eigenen, umfassenden Vorstoßes in Richtung Nachhaltigkeit hatte die IBU den Preis unter allen Organisationskomitees ausgeschrieben, die in der vergangenen Saison mit der Event-Ausrichtung betraut waren. Punkten konnten die Waidler im Vergleich zu hochkarätigen Mitbewerbern wie dem OK Martell durch ihren „von der Anfrage bis zu den Aufräumarbeiten konzentrierten Blick auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen“.
Diese rücken neben ökologischen Markern auch die Bereiche Regionalentwicklung, Wirtschaftswachstum, infrastrukturelle Innovation, heimische Produkte und bürgerschaftliches Engagement in den Fokus. Festgehalten und auf lokale Gegebenheiten heruntergebrochen wurden diese Themen im dazugehörigen EM-Nachhaltigkeitskonzept von Gudrun Reckerziegel, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik des Landkreises Regen.
„Erster Schritt“, so rekapituliert Unnasch, „war es, die Mannschaft auf das Thema Nachhaltigkeit einzuschwören. Es fand Eingang in jede unserer Besprechungen, Mitteilungen und Marketingmaßnahmen“. Zudem setzte man auf Plastikvermeidung, wo es nur ging: Klassische Wegwerfartikel in der Verpflegung wurden durch Maisstärke- oder Bambus-Pendants ersetzen. VIPs erhielten Porzellangeschirr. Frisch zubereitete Gerichte aus regionalen Zutaten und Fairtrade-Produkte bereicherten den Speiseplan der Zuschauer:innen und Helfer:innen. Auf die Mülltrennung im Stadion achteten die sogenannten „Grünen Engel“, und damit gerade im Hinblick auf Wettkampfprogramme oder Flyermaterial möglichst wenig Altpapier anfiel, konzentrierte man sich noch stärker als bislang auf digitale Kanäle.
„Als Teil des Fairtrade Landkreises Regen“, so verkündete die Delegation bei der Preisübergabe durch IBU-Präsident Olle Dahlin, „war es uns wichtig, auch ein Zeichen für regionale Wertschöpfungsketten zu setzen und Ehrenamtlichen wie Zuschauer:innen deren Bedeutung näherzubringen.“