Die Tourist-Information ist die wichtigste Anlaufstelle für Gäste vor Ort. Doch das Aufgabenfeld hat sich verdichtet und verändert. Dies war Thema beim 14. Tourismustag Bayerischer Wald in Freyung. Der Tourismusverband Ostbayern konnte dazu 180 Teilnehmer begrüßen.
Der Tourismus habe eine enorme Bedeutung für die Region: Die positiven Einflüsse des Tourismus wirken über die Branche hinaus. So sehen es zwei Drittel der Befragten im Rahmen der Studie zur Tourismusakzeptanz, die das Institut Centouris durchführte. Was sagen die Gäste über die Urlaubsregion Bayerischer Wald? Auch dazu gab es Antworten am Tourismustag: 87 Prozent der Befragten hatten keine Kritik an ihrem Urlaub. Zwei Drittel hat an ihrem Urlaub alles gut gefallen, 37 Prozent benannten ein konkretes Highlight, darunter vornehmlich Erholung, Natur, Gastfreundschaft, Touristisches Angebot, Wandermöglichkeiten und Beherbergung. Die Gesamtzufriedenheit beträgt 1,16 nach dem Schulnotenprinzip. Dies ist die beste Bewertung, die der Bayerische Wald jemals erhalten hat.
In seinem Fachvortrag zum Thema „Tourist-Informationen 2030: digital, kompetent, vernetzt!“ ging Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern (TVO) auf die aktuellen Herausforderungen der Tourist-Infos ein:Digitalisierung, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Fokus oder auch Fachkräftemangel. All diese Themen haben spürbare Auswirkungen bei der täglichen Arbeit der kommunalen Touristiker und Touristikerinnen.
„Es reicht längst nicht mehr aus, nur den Gast im Fokus zu haben. Auch Einheimische müssen sich in der touristischen Infrastruktur ihres Lebensraums wohlfühlen und sollen vom Tourismus profitieren“, erläutert Braun. Die Digitalisierung im Tourismus fordere neue Aufgabenstellungen ein, wobei anderes kaum wegfällt. Auch das Thema Nachhaltigkeit müsse in allen Bereichen und mit Vorbildcharakter in den Gemeinden umgesetzt werden.
„Wir müssen immer mehr und anspruchsvollere Aufgaben mit der gleichen oder sogar geringeren personellen und finanziellen Ausstattung erledigen“, ist der Tenor im kommunalen Tourismus. Im Arbeitskreis Bayerischer Wald, in dem Landkreis- und Gemeindetouristiker zusammenarbeiten, hat man sich daher im September letzten Jahres entschlossen, eine Bestandsaufnahme der touristischen Arbeit in den Kommunen zu machen. Dazu führte das Institut Centouris im Februar dieses Jahres eine Gemeindebefragung durch.
„Die Tourist-Informationen in den Gemeinden fungieren mehr und mehr als zentrale Drehscheibe im System Tourismus. Sie nehmen somit insbesondere auch in der Zukunft eine sehr wichtige Rolle ein. Die Digitalisierung bedeutet für die Tourist-Informationen eine wertvolle Unterstützung der täglichen Arbeit, wird deren Leistung aber niemals ersetzen können“, resümiert Braun.
Die Ist-Analyse zeigt, womit die Beschäftigten in den Tourist-Infos am meisten beschäftigt sind. Dazu gehören Datenerfassung/Digitalisierung, Veranstaltungen, Service, Kommunikation, Sortimentsmarketing, Büromanagement sowie Reporting. Die Aufgabenvielfalt hat deutlich zugenommen. In den letzten fünf Jahren sind vor allem die Aufgabenfelder Datenerfassung, Digitalisierung sowie Veranstaltungen dazugekommen.
Das Anspruchsniveau ist gestiegen
Wenngleich der Prospektversand und die Frequenz in den Tourist-Informationen rückläufig geworden sind, so ist gleichzeitig die Betreuungsintensität gestiegen. Die Gäste möchten Informationen erhalten, die online nicht zu finden sind, wollen Geheimtipps erhalten und individuell zugeschnittene Tipps bekommen. Dies bedeutet, dass das Anspruchsniveau an die Mitarbeiter der Tourist-Infos gestiegen ist. Hinzu erhöht sich der Bedarf an Weiterbildung insbesondere im Bereich Digitalisierung. Ebenso kommt der Ausbildung von Nachwuchskräften und der Einarbeitung in die Aufgabenstellungen eine besondere Bedeutung zu.
Digital, vernetzt, ganzheitlich
Braun appelliert an die Kommunalpolitiker und Mitarbeiter in den Tourist-Informationen: „Es dürfen aufgrund des gestiegenen Aufgabenaufwands und der eher rückläufigen Personalausstattung in den Tourist-Infos keine Aufgaben auf der Strecke bleiben! Wir brauchen eine klare Aufgabenbeschreibung und müssen Prioritäten bei den Aufgaben setzen.“ Ihm ist es wichtig, dass alle das Netzwerk Tourismus nutzen, wo immer es möglich sei: „Der personelle und finanzielle Einsatz muss im Hinblick auf die vorhandenen Ressourcen und die zukünftigen Anforderungen bestmöglich optimiert werden.“ Der Arbeitskreis Bayerischer Wald, erarbeitet derzeit eine Orientierungshilfe, mit der die touristische Entwicklung mit der Aufgabenpriorität abgestimmt werden kann.
Was bedeutet die aktuelle Situation für die Gemeinden und Städte?
„Tourismus braucht die Wertschätzung als Lebensraumgestalter und als Treiber für das Standortmarketing“, appelliert Braun, denn starke Tourist-Informationen und eine aktive Tourismusförderung seien die Basis für das Destinationsmarketing Bayerischer Wald. Jedem Mitarbeiter komme daher eine besondere Bedeutung zu, denn die Tourist-Informationen brauchen hoch motiviertes und den Ansprüchen entsprechend qualifiziertes Personal sowie finanzielle Ressourcen. Bedeutend sei weiterhin eine Bereitschaft zur Vernetzung mit Partnern in der Destination und mit dem Destinationsmarketing. Offenheit für digitale Prozesse und nachhaltige Ausrichtung seien erforderlich.
Tourismusverband Ostbayern bündelt übergeordnete Aufgaben
Der TVO bündelt die übergeordneten Aufgaben wie beispielsweise die Onlinebuchung für Unterkünfte und Erlebnisse. Er entwickelt übergeordnete Produkte (Goldsteig, Trans Bayerwald, usw.) und erstellt Angebote für gebündelte Marketingmaßnahmen. Hinzu kommen Schulungs- und Informationsangebote. Eine Orientierungshilfe mit Aufgabenbeschreibungen/-zuordnungen für Tourist-Infos wird erarbeitet und bereitgestellt.
Der Bayerische Wald verzeichnete letztes Jahr 1,8 Millionen Gäste und 6,5 Millionen Gästeübernachtungen. Damit lagen die Zahlen noch ungefähr zehn Prozent unter den Zahlen des Rekordjahres 2019. Von Januar bis April dieses Jahres kamen 517.154 Gäste. Dies entspricht bei einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 3,5 Tagen 1.812.510 Übernachtungen.
Wirtschaftsfaktor Tourismus
In der Studie zum Wirtschaftsfaktor Tourismus des Instituts dwif aus dem Jahr 2020 wurde der touristische Bruttoumsatz errechnet. Dieser liegt bei 1,26 Milliarden Euro und ergibt sich aus dem Aufkommen aus Übernachtungstourismus und Tagesgästen. Profiteure sind in erster Linie das Gastgewerbe, der Einzelhandel und die Dienstleistungsanbieter.
Dieser Bruttoumsatz bedeutet ein Aufkommen von Mehrwertsteuer und Einkommensteuer von rund 117,4 Mio. Euro plus Grundsteuer, Gewerbesteuer, sowie ggf. Zweitwohnungssteuer, Kurtaxe und Tourismusabgabe.
Der Bruttoumsatz entspricht einem Äquivalent von rund 22.740 Personen, die durch die touristische Nachfrage in Ostbayern ein durchschnittliches Primäreinkommen pro Kopf und Jahr beziehen könnten.
Netzwerk und Austausch auf dem 14. Tourismustag Bayerischer Wald
Der Bayerische Wald eignet sich am besten für einen nachhaltigen Urlaub, zum Wandern, Mountainbiken und für Wellness
Der Bayerische Wald belegt Platz 1 im Feld „Nachhaltiger Urlaub“ bei der aktuellen Studie Destination Brand 2021. Welche Region eignet sich am besten für einen nachhaltigen Urlaub? In der Auswahl von 58 untersuchten Regionen wird der Bayerische Wald am meisten mit einer nachhaltigen Reise in Verbindung gebracht, im Ranking vor Österreich und dem Allgäu.
Im Vergleich von 51 Destinationen belegt der Bayerische Wald Rang 2 beim Themenfeld Wandern, im Vergleich mit 45 Destinationen Rang 3 beim Thema Mountainbike fahren, sowie unter 34 Mittelgebirgsregionen Rang 1 beim Thema Wellness. (Quelle: Destination Brand Studien 2021, 2020 und 2016).
Vor dem Infostand der Gastgeberstadt Freyung
Tourismusakzeptanz Studie Centouris 2022
Die Tourismusakzeptanzstudie zeigt, wie wichtig der Tourismus für den Bayerischen Wald ist. Darauf sind die Touristischen Akteure des Bayerischen Waldes stolz: Die Studie des Instituts Centouris aus dem Jahr 2022 ergibt, dass rund 81 Prozent der Aussage zustimmen, dass der Bayerische Wald den Tourismus braucht, denn viele leben auch davon. Zwei Drittel haben den Eindruck, dass die positiven Einflüsse des Tourismus über die Branche hinauswirken. Dieser Wert liegt deutlich über dem gesamtbayerischen Ergebnis und spiegelt die Wichtigkeit des Tourismus für den Bayerischen Wald wider.
Der Bayerische Wald ist Lebensraum, Freizeitregion und Urlaubsziel gleichermaßen. Im Einzelnen ergaben sich folgende Auswertungen:
81 Prozent identifizieren sich stark mit der eigenen Heimat. 91 Prozent schätzen den Bayerischen Wald als attraktiven Lebensraum, attraktive Freizeitregion und attraktiven Urlaubsraum. Zwei Drittel der Befragten sind mit der momentanen touristischen Auslastung der Region zufrieden und finden es gut, so wie es ist. 57 Prozent sehen eine große persönliche positive Auswirkung durch den Tourismus. 88 Prozent der Befragten befürworten eine Weiterentwicklung in Richtung sanften, naturverträglichen Urlaub.
Die Tourismusakzeptanz erreicht im bayernweiten Vergleich den höchsten Wert.
An Infoständen informieren die Aussteller Spielbank Bad Kötzting, Aktiv Card Bayerischer Wald, Stadt Freyung, Landkreis Freyung-Grafenau, CenTouris, Waldbauer-Holztechnik, Joska Glasparadies, C.A.R.M.E.N., Urlaub auf dem Bauernhof Bayerischer Wald e.V., Zeitschrift Schöner Bayerischer Wald, Bayerischer Wald-Verein (mit der App WanderKultur) über ihr Angebot.
Gästebefragung Sommer 2022/2023 durch Centouris
Die Gesamtzufriedenheit beträgt 1,16 nach dem Schulnotenprinzip. Dies ist die beste Bewertung, die der Bayerische Wald jemals erhalten hat.
87 Prozent der Befragten hatten keine Kritik an ihrem Urlaub. Die 14 Prozent, die einen oder mehrere Kritikpunkte nannten, bemängeln in erster Linie Mobilnetz-Empfang, Straßenbeschilderung, ÖPNV, Parkplatzsituation, Schwund am gastronomischen Angebot und Öffnungszeiten.
63 Prozent hat an ihrem Urlaub alles gut gefallen, 37 Prozent benannten ein konkretes Highlight, darunter vornehmlich Erholung, Natur, Gastfreundschaft, Touristisches Angebot, Wandermöglichkeiten und Beherbergung.
Für den Winter ergaben sich folgende Ergebnisse: 52 Prozent der Gäste kommen aus Bayern, zunehmend aus dem Nahbereich, 100 Prozent empfehlen den Bayerischen Wald weiter, Wanderungen und Wellness sind für zwei Drittel Hauptaktivitäten, Für 22 Prozent nimmt die Bedeutung Wellnessurlaub im Bayerischen Wald zu.
Im Sommer kommen 36 Prozent der Gäste aus Bayern, das Quellgebiet ist zunehmend der Nahbereich, 100 Prozent empfehlen den Bayerischen Wald weiter, 17 Prozent sind Radfahrurlauber, dies nimmt an Bedeutung zu, Für 84 Prozent sind regionale Schmankerl genießen und 79 Prozent sind Wandern Hauptaktivitäten.
Braun fasst zusammen: „Wir haben eine hohe Zufriedenheit der Gäste mit der Urlaubsregion Bayerischer Wald und ebenso eine hohe Tourismusakzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung. Sehr positiv ist auch die weiterhin hervorragende
Nachfrage im spezialisierten Hochpreissegment. Jedoch stellen wir im unteren, nicht spezialisierten Angebotssegment eine stagnierende oder rückläufige Nachfrage fest. Hier müssen wir jetzt entgegensteuern, denn Hauptkonkurrenten wie das Allgäu oder der Schwarzwald verzeichnen hier eine bessere Entwicklung.“
AktivCard Bayerischer Wald: gemeinsam Urlaubserlebnisse schaffen
All-Inklusiv-Karten werden von den Verbrauchern stark nachgefragt. Die einheitliche Karte für den Bayerischen Wald daher sehr wertvoll für die Angebotsgestaltung und ein Alleinstellungsmerkmal.
Die aktiv-Card Bayerischer Wald ist eine All-Inklusiv Gästekarte, die einen kostenfreien Zugang zu über 130 Leistungen bietet. Dazu gehören Frei- und Hallenbäder, Skilifte, Skiverleihe, Museen, Freizeit- und Kultureinrichtungen.
Die aktiv-Card Bayerischer Wald ist als Gästekarte bei derzeit 302 teilnehmenden Gastgebern des Bayerischen Waldes erhältlich.
Sie ist gerade für kleinere Gastgeber interessant, da sie neben Übernachtung und Frühstück ein breites Zusatzangebot für ihre Gäste offerieren können und so die Attraktivität ihres Betriebs erhöhen können.
Bei sogenannten Wissensduschen, roulierenden Gesprächsrunden, informieren sich die Teilnehmer des Tourismustags zu den Marketingmaßnahmen Bayerischer Wald, zu aktuellen Marktforschungsergebnissen, über Onlinemarketing, Nachhaltigkeit und über Wandern und Trans Bayerwald. Die Moderation übernahm Günther Reimann, Destinationsmanager Bayerischer Wald beim Tourismusverband Ostbayern.
Tourismusverband Ostbayern e.V.
Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg
Tel.: +49 (0)941 58539-0, Internet: www.ostbayern-tourismus.de,
https://www.bayerischer-wald.de/
Pressekontakt: Ulrike Eberl-Walter
E-Mail: eberl-walter@ostbayern-tourismus.de, Tel. +49 (0)941 58539-12
Internet: https://partner.ostbayern-tourismus.de/