Freyung. Strahlende Gesichter, beste Laune, gute Musik und Unterhaltung: Am Freitag feierten 400 Helfer, Anwohner und Mitarbeiter der Bayerischen Landesgartenschau gemeinsam auf dem Geyersberg. „Wir möchten damit allen, die diese Erfolgsgeschichte möglich machen, Danke sagen“, so Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich bei seiner Begrüßung. „Wir möchten das feiern, was wir gemeinsam geschafft haben.“ Das fantastische Wetter seit der Eröffnung, das Engagement so vieler Mitarbeiter, Vereine und Helfer machen die Landesgartenschau zu einer sehr erfolgreichen Veranstaltung, die die gesamte Region positiv präsentiert. „Wir bekommen viele Rückmeldungen von den Besuchern, die spüren, dass das etwas Besonderes ist.“
„Es macht unglaublich Spaß, hier mitzuhelfen“
Das kurzweilige Vergnügen an dem Abend, das Heinrich allen wünschte, war ebenso an allen Tischen spürbar. Während die Band „Pick Up“ die Gäste unterhielt, herrschte an der Essens- und Getränkeausgabe großer Andrang und rund um die Hauptbühne wurden viele Erlebnisse ausgetauscht. „Mir hat ein Mann vor kurzem ein Gedicht vorgetragen“, erzählt Maria Gaisbauer aus Schönbrunn am Lusen. Zusammen mit Martina Wilhelm aus Salzweg steht sie regelmäßig am Einlass und sie erinnern sich lachend an die Atzesberger Stubenmusi, die ihnen ein Eis ausgab, weil sie mit ihnen gescherzt hatten. „98 Prozent der Leute sind freundlich und ganz gschickt“, finden die beiden und würden sich jederzeit wieder freiwillig für diesen Dienst melden.
Rainer Rathmann wohnt entlang der Straße, die den Geyersberg hinaufführt, und hatte anfangs Bedenken wegen der „Fahrerei“. „Doch es läuft problemlos.“ Zweimal die Woche hilft er beim Einlass und stellt fest: „Wenn die Besucher kommen, sind sie freundlich und wenn sie wieder gehen, sind sie noch freundlicher, weil es ihnen so gut gefällt. Es macht unglaublichen Spaß, hier mitzuhelfen.“ Da nach wenigen Wochen alles ganz anders ausschaut, ist er oft hier und beobachtet vor allem, dass sehr viele Familien mit Kindern kommen. „Es wurllt wie in einem Ameisenhaufen.“
Ein paar Schritte weiter fallen sich Doris Friedl und Gästeführerin Britta Hein-Zwiebel um den Hals. „Ich genieße es in vollen Zügen“, sagt Friedl, die die Gästeführer ausgebildet hat. „Mit einer Führung verstehen die Menschen erst so richtig, was die Gartenschau ist und was sie ausmacht.“ Das will Britta Hein-Zwiebel auch an ihre Besucher weitergeben und findet: „Unsere Gartenschau ist sehr lebendig und vielseitig – das gefällt den Gästen besonders gut.“ Doris Friedl lobt die insgesamt 42 Gästeführer überschwänglich. „Die leisten alle großartige Arbeit.“
Am Tisch nebenan sitzt eine ganze Gruppe Gästeführer beisammen. „Es ist eine tolle Aufgabe, den Besuchern etwas über unsere Heimat zu erzählen“, sagt Hans Küblböck aus Schönbrunn am Lusen, der auch als Wanderführer des Bayerischen Wald-Vereins aktiv ist. „Vor allem muss man den Menschen gleich zu Beginn erklären, dass es keine reine Blumenschau ist, sondern sich das Konzept der Gartenschauen verändert hat: Es wird viel mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Artenvielfalt gelegt als früher“, erzählt Heinrich Vierlinger. „Und die meisten finden es toll, dass wir eine Höhenschau sind, in der das Gelände sehr abwechslungsreich ist. Am Burgberg ist viel los und wenige Schritte weiter oben in den Waldgärten ist es kühl und still – fast schon einsam. Das genießen die Besucher sehr.“
Kein Verkehrschaos, „es läuft reibungslos“
Die größte Sorge hatten die Freyunger wegen des drohenden Verkehrschaos. „Es läuft bis jetzt reibungslos“, weiß Josef Klampfl, der Kommandant der Feuerwehr Ahornöd zu berichten. Alle sechs Stadtfeuerwehren teilen sich die Dienste an Feiertagen und Wochenenden, organisieren die Parkplatzeinweisung und regeln den Verkehr. „Es ist viel los, beim Shuttle kommt es ab und an zu Wartezeiten, was aber ganz normal ist. Und die Leute sind zum ganz überwiegenden Teil sehr freundlich.“ Das findet auch Julia Michal, die nicht nur beim Sportprogramm auf der Gartenschau engagiert ist, sondern auch Anwohnerin am Geyersberg ist. „Die Gartenschau ist für uns in keinster Weise eine Störung. Obwohl so viele Gäste hier sind, haben die Anwohner ihre Ruhe.“
Wegen der Freude, in die Rolle des geheimnisvollen FreYli zu schlüpfen, ist Karin Lippl aus Poxreut als Ehrenamtliche dabei. Jedes Jahr nimmt sie sich ein neues Projekt vor. Nach ihrem ersten Marathon wollte sie heuer wieder „etwas Verrücktes“ machen und ist nun regelmäßig als Maskottchen unterwegs. „Alle lachen, wenn sie den FreYli sehen und wollen ein Foto mit ihm – das passiert einem sonst nicht“, sagt sie und genießt ihre Auftritte, wenn sie den Besuchern, vor allem den Kindern, ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
Kein Wunder, dass mit so vielen positiven Eindrücken auch das Helferfest selbst zu einem rundum gelungenen Abend wurde, bei dem die Gäste dank des lauen Sommerabends noch lange zusammensaßen und auf den bisherigen gemeinsamen Erfolg anstießen.