Die Illustratorin Susanne Zuda ist FreYlis Mama. Aus ihrer Feder stammt das Maskottchen. Paula ist großer FreYli-Fan. Ihre Oma hat ihr ein FreYli-Kostüm geschneidert. © Freyung 2023 gGmbH
Freyung. FreYli ist von der Bayersichen Landesgartenschau gar nicht mehr wegzudenken. Wo er auftaucht, strahlen die Besucher über beide Ohren und wollen ein Foto mit dem beliebten Maskottchen machen. Es gibt FreYli-Malvorlagen – auch als Postkarten, Gläser, Tassen, zigtausende FreYli-Bilder auf den Smartphones der Gäste und begeisterte FreYli Fans. Doch wie entstand der kleine Gartenschratzl überhaupt?
Das weiß nur eine und zwar die Künstlerin Susanne Zuda, deren Feder der bunte und fröhliche Knirps einst entsprungen ist. „Damals kam die Agentur siimple auf mich zu. Sie brauchten für ihre Bewerbung noch ein Maskottchen“, erinnert sich die heute 54-Jährige. Die Lebensgeschichte des Maskottchens stand schon fest: aufgewachsen in einem Schratzlgang, lebt nun im Waldkindergarten, hat Angst vor Gewitter, liebt aber Blumen und Wolken. Susanne Zuda machte sich ans Werk und schuf nicht nur ein mögliches Maskottchen, sondern gleich vier Varianten – Geschwister, wenn man so will.
„Eines war ganz wild, mit vielen Haaren, das andere eher wie ein Kobold“, erzählt Susanne Zuda. Die Agentur entschied sich für die nette und freundliche Version. Und als die Freyunger Werbe- und Marketingagentur siimple schließlich den Zuschlag für das Corporate Design der Landgartenschau bekam, war klar, dass „ihr“ Entwurf auch Realität werden würde. „Ich war stolz, dass er es geworden ist und habe mich sehr gefreut.“ Ein Maskottchen brauchte natürlich auch einen Namen. Die Kreativität der Bevölkerung war gefragt, wie soll das Maskottchen heißen? Vorschläge wurden eingereicht. Die Figur von Susanne Zuda bekam den Namen FreYli – in Anlehnung an das Logoelement Y der Stadt Freyung. „Im Rückblick muss man sagen, dass der FreYli die Gartenschau nochmal aufgewertet hat“, ist Susanne Zuda überzeugt. „Es war ein schöner Beitrag, den ich auf diese Weise leisten konnte.“
Während für die Künstlerin die Arbeit mit den Entwürfen beendet war, entwickelte der FreYli langsam ein Eigenleben und nahm immer mehr Gestalt an. Auch ein Kostüm wurde in Auftrag gegeben, damit der Schratz auch leibhaftig auf der Gartenschau die Besucher begrüßen kann. „Mein FreYli hat natürlich dünnere Beine und andere Proportionen, aber das war als Kostüm natürlich nicht anders zu lösen“, sagt Zuda. Nahe am Original hingegen ist der Bücher-FreYli, den sie vor ihrer Buchhandlung am Freyunger Stadtplatz aufgestellt hat. „Diesen werden wir nach der Gartenschau der Grundschule schenken, dann nimmt es ein gutes Ende.“
Dass alles gut werden wird, das hoffte Susanne Zuda im Januar 2021, als sie an Corona erkrankte und „alles ganz schrecklich“ war. „Damals hab ich ein Bild der Gartenschau gemalt – und mitten drin steht der FreYli und blickt in Richtung aufgehender Sonne, die über die grünen Bergketten spitzt. „Das ist das einzige Bild, das ich selbst vom FreYli hab“, lacht Zuda.
Zweieinhalb Jahre später, kurz vor dem Ende der Gartenschau, ist alles gut geworden. Der FreYli läuft munter herum und hat eine richtige Fangemeinde. Egal wo er auftaucht, FreYli ist immer umringt. Die fast dreijährige Paula Moosbauer aus Röhrnbach war bei ihrer ersten Begegnung mit FreYli noch etwas zögerlich, hat sich fast gefürchtet, erzählt ihre Mama Stephanie Atzinger. Aber dann ist der kleinen Paula FreYli nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Immer wenn sie mit ihrer Mama ins Auto steigt, fragt sie: „Fahr ma wieder zum FreYli?“ Oft ist sie FreYli mittlerweile begegnet und ihre Oma Christine hat ihrer Enkelin ein FreYli-Kostüm geschneidert. Aufgeregt und voller Freude ist Paula im FreYli-Outfit samt Familie zur Landesgartenschau gefahren und hat der Begegnung mit FreYli entgegengefiebert. Und dann war es so weit. Die beiden haben sich getroffen und Paula hat sich an FreYli gekuschelt.
Wie viele Fans FreYli schon umarmt und auf wie viele Gesichter er schon ein Lächeln gezaubert hat? FreYli zuckt die Schultern, wackelt mit dem Kopf, breitet die Arme aus. Freyli genießt die den letzten Gartenschautage, lässt mich sich kuscheln und macht jeden Spaß mit. Was er nach dem 3. Oktober anstellen will, das weiß er wohl noch nicht. Aber da geht es ihm ähnlich, wie vielen anderen, die sich Freyung ohne Gartenschau schon gar nicht mehr vorstellen können.