Augsburg / Regensburg, 19.06.2024. Vom Main-Donau-Kanal zur Isental-Autobahn, vom Nationalpark Bayerischer Wald zum Atomkraftwerk Gundremmingen oder zum Flughafen im Erdinger Moos: Der Freistaat Bayern erlebt in den vergangenen Jahrzehnten eine umfassende Modernisierung und ändert sein Gesicht. Die Bayernausstellung „Ois anders“ im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg spürt bis 22. Dezember 2024 bayerischen Großprojekten nach und beschreibt den Wandel des Landes von 1945 bis heute. Alles in allem: Aufbau, Umbau, Ausbau in Bayern wohin man schaut. Die einen jubeln über den Fortschritt, die anderen klagen über die Naturzerstörung. Vieles ist heute aus unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Am Ende der Bayernausstellung bauen die Besucherinnen und Besucher selbst an einem virtuellen Projekt. Die Ausstellung ist selbst als Baustelle inszeniert und präsentiert sich mit einer 50 Meter umspannenden Projektionsfläche und vielen digitalen Angeboten als interaktives Erlebnis.
Die Region rund um den Nationalpark Bayerischer Wald nimmt in der Ausstellung eine besondere Stellung ein. Das Großprojekt „Nationalpark Bayerischer Wald“ ist das einzige, bei dem nicht in großen Dimensionen gebaut oder betoniert wurde. Dennoch zeigen die Entstehung und Geschichte des Nationalparks viele Parallelen zu anderen Großprojekten, beispielsweise politische Streitigkeiten um die Ausgestaltung oder heftige Proteste rund um dessen Erweiterung in den 1990er Jahren. Doch trotz Kritik und Krisen belebt das Schutzgebiet im Bayerischen Wald die ganze Region und erfährt heute eine hohe Zustimmung.
Wir erzählen in unserer Ausstellung diese Geschichte anhand von verschiedenen Filmen und Objekten. Für den ehemaligen Wirtschaftswald stehen Glasprodukte und eine historische Motorsäge, für die Anfangszeit des Nationalparks eine alte Ranger-Uniform und Wegegebotsschilder. Eine Lupe hilft, das kleinste Objekt der ganzen Ausstellung zu betrachten: einen Borkenkäfer. Seine Art sorgt immer wieder für Diskussionen um die Ausgestaltung des Nationalparks. Daneben können Besucherinnen und Besucher auf einer Liege entspannen und den Geräuschen des Waldes lauschen.
Die 500 Quadratmeter umfassende Schau ist als nachhaltiges und klimafreundliches Modellprojekt geplant. Im Ausstellungsbau wurden ausschließlich wiederverwendbare Elemente eingesetzt. Bei allen Anschaffungen steht eine gute Nachnutzbarkeit im Mittelpunkt. Der ökologische Fußabdruck der Bayernausstellung soll insgesamt so gering wie möglich ausfallen. Die Maßnahmen werden auf www.hdbg.de dokumentiert.
Mit dem Titel „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945-2020“ widmet sich das HDBG Magazin Nr. 7 dem Thema der Bayernausstellung. Der Band stellt einzelne Großprojekte im Rückblick und in der Zusammenschau vor und illustriert diese mit zahlreichen Abbildungen. 15 Expertinnen und Experten beleuchten Bayerns bauliche Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Das Magazin ist für 10 € im Online-Laden des HdBG oder im Museumsladen in Regensburg zu erwerben.
Haus der Bayerischen Geschichte | Museum
Donaumarkt 1, 93047 Regensburg
Fotogalerie: Vielfältiges Leben im Nationalpark Bayerischer Wald, Fotos Nationalpark Bayerischer Wald, TVO
Dienstag bis Sonntag von 09:00 bis 18:00 Uhr. Montags geschlossen. Fällt ein Feiertag auf einen Montag, so ist das Museum geöffnet. Geschlossen am 24.12., 25.12., 31.12., 01.01.
Dauerausstellung
Erwachsene 7,00 € (inklusive Bayernausstellung 2024 „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 – 2020“)
Ermäßigt 5,00 € (z. B. Senioren ab 65 Jahren, Schwerbehinderte, Gruppen ab 15 Personen)
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Schüler im Klassenverband und Studierende unter 30 Jahre: Eintritt frei
Sonderpreis Bayernausstellung 2024
5,00 €
Die Bayernausstellung „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 – 2020“ ist barrierefrei zugänglich und bietet mit Taststationen und Texten in Leichter Sprache auch inklusive Angebote.
Führungen für Gruppen mit maximal 25 Personen in der Dauerausstellung
Standardführung (75 Minuten): 110,00 € zzgl. Eintritt
Schülerführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt
Führungen für Gruppen mit maximal 25 Personen in der Bayernausstellung
Standardführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt
Schülerführung (60 Minuten): 95,00 € zzgl. Eintritt
Für Informationen und Reservierungen melden Sie sich bei der Buchungshotline unter +49 (0)941 788 388 0 oder wenden sich per E-Mail an museumsfuehrung@stadtmaus.de
Haus der Bayerischen Geschichte
Zeuggasse 7, 86150 Augsburg
Telefon +49 (0)821 3295-0
www.hdbg.de
Foto: Der Lusensteig mit nachwachsendem Wald nach dem Borkenkäferbefall, Finsterauer Lusensteig, 2010er Jahre, © Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald
Mitte der 1990er Jahre hagelt es Kritik an dem Konzept des Nationalparks „Natur Natur sein lassen“. Der Borkenkäfer hatte sich großflächig ausgebreitet und für große Schäden gesorgt. Mit der Zeit zeigt sich jedoch: Der Wald erholt sich vom Borkenkäferbefall viel schneller, als Einheimische und sogar Forscher anfangs denken. Die Einstellung der Bevölkerung zum Nationalpark wandelt sich, die Zustimmung steigt. Der Wald wird jünger, wächst zum neuen Urwald Bayerns heran und zeigt sich recht stabil gegen die Einflüsse des Klimawandels.
Verwendung nur im Rahmen der Berichterstattung zur Bayernausstellung 2024. Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945 – 2020, Bayernausstellung 2024, Regensburg, Haus der Bayerischen Geschichte, April 2024 bis 22. Dezember 2024, Veranstalter: Haus der Bayerischen Geschichte. Abdruck honorarfrei, Beleg erbeten (Haus der Bayerischen Geschichte, Zeuggasse 7, 86150 Augsburg, www.hdbg.de)
Änderungen vorbehalten!
Quelle: Haus der Bayerischen Geschichte / Pressestelle