
50 Jahre Nationalpark
So feiert der Nationalpark das anstehende Jubiläumsjahr
2020 wird das Schutzgebiet 50 Jahre alt – „Feste für die Region“ und exklusives Führungsangebot
Ludwigsthal/Neuschönau. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – so auch der 50. Geburtstag des Nationalparks Bayerischer Wald im kommenden Jahr. „2020 feiern wir nicht nur das 50-jährige Bestehen unseres Schutzgebiets, sondern auch 50 Jahre Nationalparkbewegung in Deutschland“, so verdeutlicht Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl die Bedeutung des anstehenden Jubiläums. Gerade deswegen laufen die Vorbereitungen für zahlreiche Aktionen dazu im Hintergrund bereits auf Hochtouren. Nicht nur ein exklusives Führungsprogramm wird vorbereitet, sondern auch zwei Wochenenden, an denen in den Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein „Feste für die Region“ geplant sind.
Der Auftakt des Veranstaltungsreigens wird jedoch in Berlin begangen – in Kooperation mit dem bayerischen Umweltministerium auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB). „Dort werden wir schon ganz gezielt Werbung für die Region als umweltverträgliche Naturtourismus-Destination machen“, verspricht Leibl.
Die erste Großveranstaltung steht schließlich von 22. bis 24. Mai 2020 an. Während am Freitag ein offizieller Festakt geplant ist, sind samstags und sonntags Einheimische und Urlauber dazu eingeladen, rund um das Neuschönauer Hans-Eisenmann-Haus zu flanieren. Dabei wird einiges geboten sein – Musik, Kunst, Kulinarik, Kinderprogramm, Infotainment und vieles mehr. Ähnlich wird auch das Wochenende von 7. bis 9. August 2020 rund um das Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal begangen. „Beide Feste werden jedoch unterschiedliche Schwerpunkte bekommen“, erklärt Leibl. So stehen beim Auftakt regionale und bundesweite Partner – etwa die anderen deutschen Nationalparke – mit im Fokus. Im August wird’s dann etwas internationaler. Zudem feiert im Haus zur Wildnis die erste Kurzversion des Nationalparkfilms, der aktuell gedreht wird, Premiere.
„Uns ist auch wichtig, Organisationen, mit denen wir schon lange zusammenarbeiten, etwa unsere Partner-Betriebe, unsere Partnerschulen, die Junior Ranger, die Pro-Nationalpark-Vereine und viele mehr, mit ins Boot zu holen“, betont Leibl. Kurz gesagt: Es sollen nicht nur Feste für die Region werden, sondern auch Feste, bei denen die Region schon im Vorfeld maßgeblich mit eingebunden ist. Das sieht man auch darin, dass die Firma „ÖHA! – Das Kulturkommando“ – in Person von Roland Pongratz und Lisa Ditz – für die Organisation des Festwochenendes im Nationalparkzentrum Falkenstein engagiert wurde.
Großen Wert legt der Nationalpark im kommenden Jahr zudem auf außergewöhnliche Führungsangebote. „Wir werden im Sommerhalbjahr jeden Mittwoch einen ganz exklusiven Einblick in unsere wilde Natur gewähren, den es so noch nicht gab“, erklärt Leibl. Dabei werden vor allem langjährige Mitarbeiter die Walddynamik bei spannenden Ausflügen in den Nationalpark auf ungewohnte Weise näherbringen. Komplettiert wird dies durch Tage der offenen Türen in den Nationalpark-Einrichtungen, die sonst nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind – etwa in den Servicezentren Lusen und Falkenstein, im Wildniscamp oder im Jugendwaldheim.
Begleitet wird das Geburtstagsjahr natürlich auch von gezielter Öffentlichkeitsarbeit. So steht zum Beispiel ein eigener Internetauftritt und ein Jubiläumsmagazin auf dem Programm. Ein eigenes Logo zum Jubeljahr ist sogar schon fertig. „Und dann wird uns sicher auch noch die ein oder andere kleine Überraschung einfallen“, sagt Leibl. www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de
Tourismusverband Ostbayern e.V.
Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg
Tel.: +49 (0)941 58539-0
Internet: www.ostbayern-tourismus.de, www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de
Pressekontakt: Ulrike Eberl-Walter
E-Mail: eberl-walter@ostbayern-tourismus.de, Tel. +49 (0)941 58539-12
Internet: www.ostbayern-tourismus.de
Pressemitteilung anlässlich des Internationalen Tags zur Erhaltung der Artenvielfalt am 22. Mai
Die biologische Vielfalt bildet die Grundlage allen Lebens. In Deutschland gibt es etwa 70.000 verschiedene Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen – doch gut zehn Prozent davon gelten bereits als gefährdet oder sind sogar vom Aussterben bedroht. Tendenz steigend. Der Klimawandel, die stetig voranschreitende Zersiedlung sowie die Intensivierung der Landwirtschaft vernichten die Lebensräume vieler Organismen. Daher trägt der Bayerische Wald zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt bei – er ist der erste und damit älteste Nationalpark in Deutschland und feiert kommendes Jahr sein 50-jähriges Bestehen.
Das Motto „Natur Natur sein lassen“ wird im Nationalpark Bayerischer Wald durch Wälder, Moore und ehemals bewirtschaftete Waldweiden authentisch gelebt, die natürliche Walddynamik gibt bedrohten Pflanzen und Tieren Schutz und Raum, sich hier wieder anzusiedeln.
Luchs
Der Luchs, die größte Katze Europas, findet im Bayerischen Wald optimale Bedingungen, denn der Nationalpark bietet der Raubkatze große Wald-Streifgebiete mit genügend Beutetierangebot. Die heutige Population des bis zu 25 Kilogramm schweren Einzelgängers basiert auf einem Wiederansiedlungsprojekt der 80er Jahre im tschechischen Teil des Böhmerwaldes. Um die Gebiete für den Luchs besonders attraktiv zu gestalten, wurde zum Beispiel die menschliche Jagd auf Rehe im Nationalpark flächendeckend eingestellt. Auf die Jagd geht die Wildkatze als Ansitz- und Pirschjäger, der den „Überraschungsmoment“ nutzt. Er greift nie zweimal hintereinander am selben Ort an, um zu verhindern, dass die Beute auf seine Anwesenheit durch erhöhte Alarmbereitschaft reagieren kann. Daher sind große, ungestörte Jagdgebiete für den Luchs besonders wichtig.
Auerhuhn
Das Auerhuhn gilt als „Leitart” für den Artenschutz im Waldgebirge des bayerischen Nationalparks, denn der Schutz des Auerhuhns erfasst gleichzeitig auch die typischen Pilze, Pflanzen und Tiere, die denselben Lebensraum nutzen. Der etwa gänsegroße „Urhahn“ zählt zur ursprünglichen Tierwelt des Böhmerwald-Massivs. Auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere Bayerns und Deutschlands musste er in die „vom Aussterben bedrohten Tiere˝ eingereiht werden. Zum Schutz und Erhalt des größten flugfähigen Waldvogels Europas wurden im Nationalpark sowie den angrenzenden Lebensräumen am Arber und Dreisessel extra Schutzzonen ausgewiesen, auf denen Wanderer die markierten Wege nicht verlassen dürfen.
Habichtskauz
Europas zweitgrößte Eule, der Habichtskauz, ist das bislang erfolgreichste Auswilderungsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald. Begonnen wurde mit dem Auswilderungsprojekt in den 70er Jahren. Der Habichtskauz brütet natürlicherweise in großen, abgebrochenen Totholzstümpfen und hat hohe Ansprüche an seine Nistplätze, deshalb stellten sich erste kleine Erfolge nur mit Hilfe von künstlichen Nistkästen ein. Die erste Freilandbrut wurde allerdings erst 2007 im Nationalpark beobachtet. Grund dafür: Durch die Philosophie „Natur Natur sein lassen“, sind mittlerweile wieder vermehrt geeignete Totholzstümpfe vorhanden.
Zitronengelbe Tramete
Die Zitronengelbe Tramete, ein echter Urwaldpilz, zählt zur Gattung der Baumpilze. Voraussetzung für die Verbreitung des hellgelben Pilzes sind Wälder mit einem sehr hohen Totholz-Anteil, denn nur dort findet der Pilz den nötigen Lebensraum. Lange Zeit war diese extrem seltene Art deutschlandweit nur im Nationalpark Bayerischer Wald zu finden. Im Bayerwald ist inzwischen dank des großflächigen Prozessschutzes wieder eine Ausbreitung der Zitronengelben Tramete zu beobachten.
Sonnentau
Bei der fleischfressenden Pflanze Sonnentau stehen auch Insekten auf dem Speiseplan. Die rötlich schimmernde Pflanze ist ein wahrer Überlebenskünstler, der sich an die extremen Standortbedingungen in Mooren und Heiden angepasst hat. Wachsen kann die Pflanze allerdings nur auf dem Boden von intakten Torfmoosteppichen, allerdings wurden diese in Deutschland großflächig zerstört. Im Nationalpark Bayerischer Wald hingegen gibt es größere intakte Moorflächen wie zum Beispiel die Hochmoore Zwieselter Filz und Latschenfilz, dort kann die Pflanze nun ungestört kleine Insekten mit Hilfe von Klebefäden fangen.
Informationen und kostenlose Prospekte:
Tourismusverband Ostbayern e.V.
Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg
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E-Mail: eberl-walter@ostbayern-tourismus.de, Tel. +49 (0)941 58539-12
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