Nachhaltigkeit
Was heißt nachhaltig?
Definition der UNWTO/WTTC 1992*
Nachhaltiger Tourismus erfüllt nicht nur die Ansprüche der Touristen und lokalen Bevölkerung in den Zielgebieten, sondern trägt auch dazu bei, zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern und zu verbessern.
Ressourcen werden so genutzt, dass ökonomische, soziale und ästhetische Bedürfnisse befriedigt werden und gleichzeitig die kulturelle Integrität, wesentliche ökologische Prozesse, die biologische Vielfalt und lebenswichtige Systeme als Lebensgrundlagen erhalten werden.
* aus: Praxisleitfaden „Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus“;
hrsg. vom DTV, 2016
UNWTO: Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen; Sitz in Madrid
WTTC: World Travel & Tourism Council: Forum der Reise- und Tourismusindustrie
Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele
Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs – Sustainable Development Goals) wurden am 25. September 2015 von der UNO-Generalversammlung verabschiedet. Sie sind Teil der UN-Resolution 70/1, der Entwicklungsagenda 2030 mit dem Titel „Unsere Welt umgestalten: die Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030“. Diese sind Basis der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und stellen auch für den Tourismusverband Ostbayern die Leitlinien seines Handelns dar.
Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs)
- Keine Armut
- Kein Hunger
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung
- Geschlechtergleichheit
- Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
- Bezahlbare und saubere Energie
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Weniger Ungleichheiten
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltige/r Konsum und Produktion
- Maßnahmen zum Klimaschutz
- Leben unter Wasser
- Leben an Land
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Das Projekt „Nachhaltige Destinationsentwicklung in Ostbayern“
Das Projekt ist Teil des Förderprogramms „Fit für die Zukunft“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Laufzeit: 01.12.2021 bis 31.12.2022, Projektvolumen: 277.778 €
Projektziele:
- langfristige Positionierung der ostbayerischen Tourismusdestinationen als nachhaltige Reiseziele, unter Einbeziehung der Bevölkerung („Lebensraummanagement“)
- Entwicklung von touristischen Produkten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit
- Langfristige Erhöhung der regionalen Wertschöpfung
Projektinhalte:
- Projektleitung
- Teilnahme am EU-Projekt „European Tourism Going Green 2030 (ETGG 2030)“
- Erfassung und Stärkung der Tourismusakzeptanz (BW)
- Sensibilisierungsveranstaltungen
- Marketing & Kommunikation
Das EU-Projekt „European Tourism Going Green 2030“ (ETGG2030) - Ostbayern ist dabei
Ein weiterer Baustein innerhalb der Nachhaltigkeitsinitiative ist das Projekt „European Tourism Going Green 2030“. In diesem europaweiten Projekt sind neun Partner aus sechs Ländern beteiligt. Für Deutschland sind es Ostbayern und die Eifel. Kriterien für die Auswahl waren u.a. das Vorhandensein eines Nationalparks, mehrerer Naturparke sowie UNESCO Welterbestätten.
Bewusstseinsbildung, Wissensaufbau und Netzwerke zu allen Bereichen der Nachhaltigkeit sollen die Leistung hin zu einem grünen Tourismus steigern. Darüber hinaus können ausgewählte Betriebe an einem Wissensaufbau-, Schulungs- und Entwicklungsprozess teilnehmen, der ihr Nachhaltigkeitswissen verbessert und zu einer Verbesserung der unternehmerischen Nachhaltigkeit führt. Am Ende dieses Prozesses steht die Erreichung eines der gängigen Nachhaltigkeitssiegel.
Bewerben konnten sich alle kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus dem Bereich Tourismus. Bewerbungsschluss war der 11. April 2022, 17 Uhr. Die Evaluierung erfolgt durch ein Gutachtergremium. Insgesamt erhalten sechs Betriebe aus Ostbayern die vollständigen Leistungen wie individuelle Beratungen, Workshops, usw. Weitere Betriebe werden darüber hinaus auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit unterstützt.
Die Sieger aus Ostbayern aus dem Bewerbungsverfahren
Nun stehen die Betriebe fest, die als Sieger aus dem Bewerbungsverfahren hervor gegangen sind. Insgesamt haben sich 11 Betriebe aus Ostbayern an der Ausschreibung ETGG2030 – im Rahmen des EU-Programm COSME – beteiligt und sich damit für die Unterstützung des eigenen Unternehmens beim nachhaltigen Management durch Vernetzung und Expertise beworben. Partnerorganisationen in sechs EU-Ländern sind an diesem Projekt beteiligt, darunter auch der Tourismusverband Ostbayern.
In Deutschland sind die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) und Ecotrans für die Koordination des EU-Projektes ETGG2030 zuständig.
Ein Gutachtergremium mit langjährigen Erfahrungen im Bereich des nachhaltigen Tourismus und nachhaltiger Unternehmensführung hat die eingereichten Anträge bewertet und ein internationales Auswahlkomitee hat die endgültige Entscheidung getroffen.
Folgende Betriebe aus Ostbayern wurden von dem Gremium ausgewählt:
- Hotel Walhalla, Tegernheim (Landkreis Regensburg)
- Gasthof Sixt, Rohr i.NB (Landkreis Kelheim)
- Wellnesshotel Brunner-Hof, Arnschwang (Landkreis Cham)
- Hotel zum Bräu, Kollnburg (ArberLand)
- Hotel Wolfringmühle, Fensterbach-Wolfringmühle (Landkreis Schwandorf)
- Campingplatz Anderswo, Finsterau (Landkreis Freyung-Grafenau)
Der Start der gemeinsamen Aktivitäten für einen nachhaltigeren Tourismusbetrieb ist für Anfang Juni 2022 geplant.
Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Studien Nachhaltigkeit
Studien:
- Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie-Kurzfassung
- Praxisleitfaden “Nachhaltigkeit im Deutschlandtourismus”; hrsg. vom DTV, 2016
- Grundsatzpapier Nachhaltigkeit der byTM (08.04.2021)
- Essay Nachhaltige Tourismusentwicklung_byTM_Okt 2021
- Nachhaltig konsumieren in Bayern
Fair gut grün: Genussvoller Urlaub bei Verantwortung für die Zukunft
Pressemitteilung, 11.01.2022;
Text als PDF-Datei
Ostbayern setzt auf nachhaltige Destinationsentwicklung und ist Modellregion in Deutschland für Nachhaltigkeit
Der Tourismusverband Ostbayern (TVO) beschäftigt sich intensiv mit den Fragen zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklung der Urlaubsregionen Ostbayerns. Im Rahmen des Förderprojekts „Fit für die Zukunft“ steht die nachhaltige Destinationsentwicklung in Ostbayern auf dem Aufgabenplan. „Sanften Tourismus zu fördern, war immer schon ein Anliegen des Tourismusverbandes Ostbayern. Wir wollen eine gute Lebensqualität für alle erhalten, für Einheimische und für Gäste. Im Zuge unseres Nachhaltigkeitsprojekts stellen wir uns den drängenden Fragen unserer Zeit und sind zugleich eine von zwei Modellregionen in Deutschland“, sagt Braun, Vorstand des TVO.
Nachhaltig – für Einheimische und Gäste
Für das Nachhaltigkeitsprojekt hat sich der TVO mehrere Ziele gesetzt. „Langfristig wollen wir die Rahmenbedingungen so justieren, dass den Gästen ein nachhaltig erholsames Urlaubserlebnis ermöglicht wird. Gleichzeitig planen wir den Lebensraum der Einheimischen touristisch weiterzuentwickeln und zu vermarkten, aber nicht über Gebühr zu beanspruchen. Echte Begegnungen, authentische Erlebnisse und soziale Wärme gehören zum Tourismus genauso wie technische Innovationen und digitale Entwicklung. Alles muss im Gleichgewicht bleiben, denn die Tourismusakzeptanz der Bevölkerung spielt eine immer größere Rolle im touristischen Handeln“, erläutert Braun. Für das Projekt, das bis Ende 2022 läuft, sind insgesamt 280.000 Euro veranschlagt.
Slow Travel leben
Im Fachjargon spricht man von Slow Travel: Die Gäste sind keine Fremden, sondern Reisende, die während ihres Aufenthalts in das Leben der Einheimischen eintauchen wollen, sprich dazu gehören wollen. Während gleichzeitig Einheimische das Mikroabenteuer vor der Haustür erleben. Dem Alltag entfliehen, bedeutet nicht unbedingt weit fahren zu müssen. Viele Menschen lernen momentan ihre nächste Umgebung bewusst kennen. „Jetzt ist die richtige Zeit, dieses Bewusstsein zu nutzen und den Nachhaltigkeitsgedanken im Tourismus noch stärker zu verankern“, sagt Braun.
Fair, gut, grün
„Unser Ziel ist es, einen Prozess in Gang zu setzen“, erklärt die Nachhaltigkeitsbeauftragte des TVO, Veronika Perschl, „drei Gedanken leiten uns: Wir gestalten die Angebote attraktiv und nachhaltig. Wir fördern einen respektvollen Umgang mit Mensch und Natur. Wir erhalten die Lebensqualität in unseren Urlaubsregionen.“
Im Projektzeitraum bis Ende 2022 will der Tourismusverband die Touristiker, die Gastgeber und die einheimische Bevölkerung für die Notwendigkeit des nachhaltigen Tourismus sensibilisieren, touristische Produkte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entwickeln sowie die Urlaubsregionen Ostbayerns langfristig als nachhaltige Reiseziele positionieren. „Am Ende der Kette steht die langfristige Erhöhung der regionalen Wertschöpfung. Dabei ist Wertschöpfung in allen drei Bereichen zu sehen: ökologisch, ökonomisch und sozial“, erklärt Braun, „wir wollen eine solide Basis in jeder Hinsicht erzielen, denn es geht nicht um Verzicht, sondern um unser aller Lebensqualität.“
Impulsen folgen
Perschl nennt eine Reihe von Impulsen, denen man im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung im Tourismus nachgehe. Diese können regionale Produkte, Kulinarik und Fairtrade sein, aber auch E-Mobilität, Mobilitätskonzepte und Wegeinfrastruktur, die Vorreiterfunktion von Leuchttürmen oder auch Baukultur, Umweltbildung, Ökomodellregionen. Ebenso fallen der Wert des Heilwassers, der Luftkurorte oder der Naturräume in das Feld der Nachhaltigkeit. Cittàslow, Nachhaltiges Tagen, Fair Trade Town, Brauchtum und gelebtes kulturelles Erbe oder ressourcenschonende Energiegewinnung fallen ebenso in die Schlagwortliste der Positionierung.
European Tourism Going Green
Ein weiterer Baustein innerhalb der Nachhaltigkeitsinitiative ist das Projekt European Tourism Going Green 2030. Im europaweiten Projekt sind neun Partner aus sechs Ländern beteiligt. Für Deutschland sind es Ostbayern und die Eifel. Bewusstseinsbildung, Wissensaufbau und Netzwerke zu allen Bereichen der Nachhaltigkeit sollen die Leistung hin zu einem grünen Tourismus steigern. „Die Beteiligung an diesem Projekt war uns wichtig, da wir damit sowohl unsere Kompetenz aufbauen, wie auch ganz spezielle Beratung erhalten können“, ist Braun überzeugt.
Kostenlose Betriebsberatungen ab Januar nutzen
Schon im Januar startet der Tourismusverband Ostbayern kostenlose Betriebscoachings für Privatvermieter und Kleinbetriebe (bis 25 Betten) mit Schwerpunkt Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Kern der Betriebsberatungen ist, digitale und nachhaltige Aspekte in die gesamte Angebotskette zu implementieren. Themen der individuellen Beratungstermine sind unter anderem, nachhaltiges Einkaufs- und Ressourcenmanagement, C02 optimierte Mobilität im Urlaub und Barrierefreiheit. 130 Betriebe können dieses Angebot in Anspruch nehmen. Das Projekt wird durch die Bayerische Staatsregierung gefördert. Daher sind die betriebswirtschaftliche und betriebstechnische Beratung im Betrieb für die Betriebe kostenlos möglich. Informationen: https://online-buchung-service.de/
Fair, gut, grün.
Informationen für die Presse:
Tourismusverband Ostbayern e.V.
Im Gewerbepark D 04, 93059 Regensburg
Ansprechpartnerin: Ulrike Eberl-Walter
Tel. +49 (0)941 585 39-12, E-Mail: eberl-walter@ostbayern-tourismus.de
Internet: https://partner.ostbayern-tourismus.de
Best Practice Beispiele
“Sehen und Staunen: Umweltbildung/-erleben” (#SDG 4 Hochwertige Bildung; #SDG15: Leben an Land)
Der Nationalpark Bayerischer Wald: Natur Natur sein lassen
Als vor mehr als 50 Jahren der erste deutsche Nationalpark gegründet wurde, begann sich ein Traum zu erfüllen, den viele von uns träumen. Der Traum von einer sich selbst überlassenen Natur, von einem Stück Wildnis im zivilisationsgeschädigten Europa. „Natur Natur sein lassen“ – so lautet das Motto. Und tatsächlich dürfen im Nationalpark Bayerischer Wald die Bäume so wachsen, wie sie wollen, und auch so sterben, wie es den Gesetzen der Natur entspricht. Auf 24.250 Hektar Waldgebirge ist der Mensch nur Zuschauer. Wenn wir den Nationalpark Bayerischer Wald erkunden wollen, müssen wir uns also auf die sorgfältig ausgewählten, gut markierten Wander- und Radwege sowie Loipen beschränken. Besucher- und Umweltbildungseinrichtungen wie die beiden Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein, das Tierfreigelände oder das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald geben spannende Einblicke und lassen die Naturschönheiten zu jeder Jahreszeit, mit allen Sinnen erleben. Oder wie wäre es mit einer Tour mit einem ausgebildeten Waldführer oder Nationalpark-Experten? Mehr Natur geht nicht….
Der Naturpark Oberer Bayerischer Wald: Vielfalt, die begeistert
Mit seinen 179.600 ha gehört er zu den größten Naturparks in Bayern. Er umfasst den kompletten Landkreis Cham und den östlichen Landkreis Schwandorf. Sein Kennzeichen ist dabei die Vielfalt – eine Vielfalt, die begeistert. Unterschiedliche Gegebenheiten von Klima, Relief und Boden bedingen unterschiedliche Nutzungsformen und eine Vielzahl von Lebensräumen und Pflanzen. Allein 2.500 ha sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Arracher Moor, Hölle, Pfahl, Kleiner Arbersee, Regentalaue und noch einige mehr fallen unter die höchste Schutzkategorie und bedürfen deshalb einer besonderen Rücksichtnahme. Mit (über-)regionalen Wander- und Fahrradwegen ist der Naturpark hervorragend erschlossen. Höhenwanderungen bieten beispielsweise traumhafte Aussichten mit Blick bis zu den Alpen und weit hinein in den Böhmerwald, Radeln entlang der Flüsse Schwarzach, Regen und Chamb ist ein Genuss. Aber auch bei einer Bootswandertour auf dem Regen – vom Blaibacher See bis zur Mündung in Regensburg lernt man die Landschaft aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen. Exkursionsprogramme „Rund um die Natur“ für Groß und Klein runden das vielfältige Angebot ab.
NAWAREUM: Zukunft | Nachhaltig | Gestalten – das neue Mitmach-Museum in Straubing
Zukunft. Nachhaltig. Gestalten. heißt es ab Sommer 2022 in der Schulgasse in Straubing, wenn das NAWAREUM seine Türen zum ersten Mal für das breite Publikum öffnen und seine Besucher zum Mitmachen einladen wird, um bereits heute Mittel und Lösungen für die Welt von morgen zu erproben. Hier können die Besucher Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und Lösungen für die Welt von morgen kennenlernen, ohne dass dabei Spiel, Spaß und Freude am Entdecken zu kurz kommen. Hier werden komplexe Themen aus den Bereichen Energieversorgung, Landwirtschaft und Ressourcenverbrauch verständlich und transparent aufbereitet, so dass Groß und Klein ihren Wissensdurst stillen und zahlreiche Ideen mit nach Hause nehmen können. Nicht zu kurz kommen sollen auch der Dialog mit dem Team hinter dem NAWAREUM und die Vernetzung mit anderen Besuchern und Wissenschaftlern. (Quelle: Website TFZ Straubing).
Rottaler Hoftour
„Wir öffnen Tür und Tor“ ist die Devise des regionalen Erlebnisprogramms “Rottaler Hoftour“. Es dreht sich alles rund um den Bauernhof, seinen Arbeitsalltag, seine Tierwelt, seine bäuerliche Kultur und auch die heimische Schmankerlküche. Sie haben die Möglichkeit, die Vielfalt der nachhaltigen Bewirtschaftungsweisen unserer Landwirte kennenzulernen, die artgerechte Tierhaltung hautnah mitzuerleben, regionale Produkte vom Anbau bis zur Vermarktung – vielleicht sogar im eigenen Hofladen – zu begleiten und am Ende eines erlebnisreichen Tages echte Rottaler Spezialitäten direkt vom Erzeuger zu genießen. Ganz nebenbei entstehen Bewusstsein und Verständnis für die fair hergestellten, regionalen Produkte unserer heimischen Landwirte – und mit wieviel Arbeit dies verbunden ist. Der Begriff „Lebens-Mittel“ erhält damit eine ganz neue Bedeutung.
Natur. Vielfalt. Tännesberg. Unterwegs in der etwas anderen Gemeinde im Oberpfälzer Wald
Tännesberg ist die erste Biodiversitätsgemeinde in Deutschland. Hier setzt man sich unter anderem ein für Rebhühner, Rotvieh und moorige Wiesen. Biologische Vielfalt sowie der Erhalt und der Verbund von Naturräumen ist in der kleinen Stadt Tännesberg ein Anliegen wie kaum wo anders. Der Rebhuhnweg ist einer von vielen weiteren thematischen Wegen in Tännesberg. Das Rebhuhn mag warme Standorte, Feldraine und kleinstrukturierte Ackerfluren. Der Wanderweg führt entlang dieser abwechslungsreichen Feldflur aus Hecken, Gehölzen und Rainen. Der Weg ist 2,5 Kilometer lang und startet am Marktplatz. In einer Stunde weiß man alles Wissenswerte um das Rebhuhn. Lust auf mehr? Weitere Empfehlungen sind der Streuobstlehrpfad, der Geologische Lehrpfad, ein Besuch bei Alpakas und natürlich der Aufstieg zum Schlossberg, dem Dach Tännesbergs mit einem weiten Blick über den Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald. Wandertipps und Sehenswertes. www.taennesberg.de
“Ohne Auto mobil” (#SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz)
„Bahn & Wandern“ – Ohne Auto unterwegs am Goldsteig
660 Kilometer Hauptroute, 840 Kilometer Zuwege, Rundwege und Querverbindungen – das ist Deutschlands längster und vielseitigster Qualitätswanderweg. Einige Abschnitte lassen sich hervorragend mit Bus & Bahn bewältigen. Der Tourismusverband Ostbayern hat dazu für umweltbewusste Wanderer eigens einen Flyer mit sechs Tourenvorschlägen herausgegeben. Oberpfälzer Wald, Osser- und Nationalparkrunde, Ilztal oder unterwegs in den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf – das bedeutet kein Stress am Ende der Tour, um zum Auto zurückzukommen – und immer respektvoll unterwegs, in und mit der Natur.
„Bio erleben“ – Sommerzeit ist Bio erleben-Zeit im Steinwald
11. Juli bis 02. September 2022
Im Steinwald finden von 11. Juli bis 02. September 2022 von Montag bis Freitag im wöchentlichen Turnus Veranstaltungen rund um die Themen Bio und Abenteuer statt. Das Sommerprogramm richtet sich insbesondere an Familien mit Kindern, Naturburschen, Steinwald-Begeisterte, action-affine Leute und viele mehr. Weitere Informationen zum aktuellen Programm finden Sie in Kürze hier: www.steinwald-urlaub.de/bio-erleben
#SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie & SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz
Öko-Ferienwohnung Landhaus Hübner

Klimaschutzpreis 2019 Straubing-Bogen
Auch im Kleinen kann man seinen Beitrag zu den Themen Nachhaltigkeit und Energiewende leisten. So hat das Ehepaar Hübner aus Neukirchen im Landkreis Straubing-Bogen im Jahr 2010 eine Ferienwohnung gekauft und nach und nach energetisch saniert. So wird mit Holzpellets und einem Grundofen geheizt, der Strom wird über eine 33 qm-PV-Anlage weitgehend selbst erzeugt. Zusätzlich benötigter Strom wird bei dem Öko-Stromanbieter „Polarstern-Energie München“ zugekauft. Die Elektrogeräte entsprechen dem neuesten Energielevel und natürlich wurde die Beleuchtung auf LEDs im ganzen Haus umgestellt. Den Gästen stehen Fahrräder zur Verfügung und das Elektroauto kann an der hauseigenen Wallbox aufgeladen werden. Dieses Engagement wurde bereits 2019 mit dem Klimaschutzpreis des Landkreises ausgezeichnet. Die Teilnahme am Klima- und Umweltpakt Bayern war zudem selbstverständlich. Den Gästen steht ein CO2-Rechner zur Verfügung, um die bei der Anreise in den Bayerischen Wald erzeugten CO2-Emissionen zu neutralisieren.
Ausblick 2030: “Wir sind sicher, dass sich unsere Investitionen bis zum Jahr 2030 vollständig amortisiert haben. Noch viel wichtiger: Wir haben der Erdatmosphäre durch unsere persönliche Energiewende mehr als 110 Tonnen CO2-Äquivalent-Emissionen dauerhaft entzogen” (Burkhard Hübner). www.traum-ferienwohnung-huebner.de.
Vor kurzem strahlte auch der Bayerische Rundfunk einen Bericht über das Engagement der Familie Hübner aus.
>> Zum Bericht
#SDG12 Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Landgasthof Meier in Hilzhofen

Zum zweiten Mal den Grünen Stern des Guide Michelin erhalten
Eine nachhaltige Betriebsführung, verantwortungsvoller Umgang mit Natur, Tieren und Umwelt und Wertschätzung für die Ressourcen, die die Region liefert – diese Grundsätze haben sich Claudia und Michael Meier auf die Fahne geschrieben. Bereits seit mehreren Jahren beschäftigen sich die beiden mit dem Thema Nachhaltigkeit und bauen auf ihrem eigenen Feld Gemüse, Salat und Kräuter für ihren Landgasthof in Hilzhofen an. Zudem achten sie darauf, ihre Produkte von Bauern zu beziehen, die auf artgerechte Tierhaltung achten, und die Transportwege der verarbeiteten Lebensmittel zu minimieren. Und ihr Engagement wird belohnt: Erst jüngst wurden die beiden mit ihrem Team zum zweiten Mal mit dem Grünen Stern des Guide Michelin ausgezeichnet.
Diese Auszeichnung existiert seit 2020 und würdigt ausgewählte Restaurants, die sich durch besonders umwelt- und verantwortungsbewusstes Handeln hervortun. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit nur 61 Gastronomiebetriebe mit einem Grünen Michelin-Stern ausgezeichnet. Der Landgasthof Meier ist zudem der einzige in der Oberpfalz.
Die Meiers sind stolz auf diesen Titel und freuen sich umso mehr darüber, da der Guide Michelin durch seine Auszeichnung noch einmal ein besonderes Augenmerk auf die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit, nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion legt und somit auch ihr langjähriges Engagement wertschätzt. www.landgasthof-meier.de
#SDG15 Leben an Land (& #SDG4 Hochwertige Bildung)
Der Qualitätsnaturpark Steinwald – Besonderes Engagement für den Artenschutz:
Im Nordosten Bayerns in der Nähe der tschechischen Grenze, zwischen Oberpfälzer Wald und Fichtelgebirge, liegt der Naturpark Steinwald. Mit knapp 23.000 ha zählt der 1970 gegründete Naturpark zu den ersten und kleinsten in Bayern. Dennoch birgt diese überwiegend mit Nadelbäumen besetzte Waldlandschaft eine einzigartige Flora und Fauna: Zwischen dem dichten Moos finden sich Preisel- oder Schwarzbeeren, bunte Blumen lassen die Wald- und Moorwiesen in den unterschiedlichsten Farben erstrahlen, in den Gewässern siedelt sich die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel an und auch Rotwild, Wildschwein, Schwarzstorch, Kreuzotter, Luchs und viele weitere Wildtiere fühlen sich im Wald heimisch. Um diese außergewöhnliche Artenvielfalt zu bewahren, gibt es im Naturpark seit mehreren Jahren Artenhilfsprojekte zum Schutz gefährdeter oder selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Seit 2009 wird beispielsweise versucht, die Arnika, deren Standorte ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Steinwald immer mehr abgenommen haben, durch gezielte Maßnahmen zu schützen und zu erhalten. Hierzu gehören unter anderem die systematische Erfassung der Arnika-Bestände im Naturpark, spezielle Pflegemaßnahmen oder die Anzucht und Ausbringung der Pflanzen an geeigneten Stellen.

Besonderes Engagement für den Artenschutz im Naturpark Steinwald
Auf verschiedenen Lehrpfaden im Naturpark wird für Besucher die Natur im Ökosystem Wald und die Geschichte des Steinwalds erfahrbar.
Für das besondere Engagement zur Erhaltung der Artenvielfalt wurde der Naturpark Steinwald vom bayerischen Staatsminister für Umwelt- und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, kürzlich mit dem Gütesiegel „Qualitätsnaturpark“ des Verbands Deutscher Naturparke (VDN) ausgezeichnet. Um diese Zertifizierung zu erhalten, müssen mindestens 300 von 500 Punkten im Kriterienkatalog des VDN erfüllt werden. Der Naturpark Steinwald steht somit in besonderem Maß für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft und eine nachhaltige Regionalentwicklung.