©Quelle: Hotel Brunner HofAm 21.04.2023 erhielt das Natur Hotel Brunner Hof die Auszeichnung Green Sign im Rahmen des EU-Projekts „European Tourism Going Green 2030“ (ETGG2030).
Seniorchef Andreas Brunner erläuterte, dass die Zeit reif sei für Nachhaltigkeit. Vor Ort hatte man das Thema schon 1993 im Visier, als man begann, nach und nach 58 alte Gebäude in der Region abzureißen und sie in den Hotelkomplex neu zu integrieren. Die Verwendung regionaler Produkte ist ein weiterer Schwerpunkt des Hauses. Als Gründer des Projektes „LandGenuss e.V.“ vor 12 Jahren war ihm dieses Thema schon immer ein besonderes Anliegen. Ebenso spielt der Energieverbrauch eine große Rolle. So werden 70 % der Wärme für den Pool durch ein Blockheizkraftwerk generiert, die 11 Saunen werden individuell getaktet und durch eine Mess- und Regeltechnik-Steuerung kann man den Energieverbrauch im Hotel optimal steuern. Mit dem Bau eines Sonnenkraftwerks will man demnächst 100 % energieautark werden.
Veronika Perschl bedankte sich bei der Familie Brunner und der Projektleiterin Sabine Wegner für das große Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und beglückwünschte sie zu dieser Auszeichnung. Das Natur Hotel Brunner Hof ist einer von sechs Betrieben aus der Region, die Partner des EU-Projekts ETGG2030 sind. Ostbayern war hier neben der Eifel die einzige deutsche Region, die als Teilnehmer ausgewählt wurde. Ziel des Projektes war es, die ausgewählten Betriebe auf ihrem Weg zu einem Nachhaltigkeitssiegel zu begleiten und darüber hinaus ein Cluster „Nachhaltigkeit in Ostbayern“ zu erstellen, mit Initiativen, die dann auf einer sogenannten „Going Green Card Ostbayern“ dargestellt werden. In einem Prozess von drei Workshops, einer Begutachtung vor Ort durch den renommierten Nachhaltigkeitsberater Peter Zimmer (FUTOUR) und letztlich dem erfolgreichen Audit durch Green Sign konnte nun das Green Sign Siegel mit dem Level 4 erreicht werden. Abschließend bedankte sich Frau Perschl auch bei Petra Meindl vom Landratsamt Cham für die gute Zusammenarbeit und für die Umsetzung des Nachhaltigkeitsthema auch auf Landkreisebene.
Petra Meindl zeigte sich sehr erfreut, dass ein Leuchtturmbetrieb aus dem Landkreis Cham sich an diesem Nachhaltigkeitsprozess erfolgreich beteiligt hat. Ihr ist es sehr wichtig, das Thema Nachhaltigkeit nicht nur im Landkreis Cham sondern im gesamten Bayerischen Wald im Tourismus zu manifestieren. Betriebe, Landkreise und die Destination müssen dabei Hand in Hand gehen. Gerade die Krisen haben gezeigt, dass die Gäste für das Thema inzwischen viel stärker sensibilisiert seien. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Bayerische Wald in Sachen Nachhaltigkeit schon sehr gute da stehe und dies auch in der Öffentlichkeit wahr genommen werde.
Anschließend erläuterten Andreas jun. und Florian Brunner sowie Sabine Wegner die acht Bereiche, in denen das Hotel geprüft wurde. Diese waren: Management und Kommunikation, Biodiversität, Einkauf, Regionalität und Mobilität, Qualitätsmanagement und nachhaltige Entwicklung sowie soziale und wirtschaftliche Verantwortung. Jedes einzelne Thema musste dabei intensiv unter die Lupe genommen und dokumentiert werden. Und auch die Mitarbeiter mussten von Anfang ein mit einbezogen werden. Am Ende stand ein ausführliches Handbuch, das auch für interessierte Gäste jederzeit einsehbar ist. Die Zertifizierung gilt nun drei Jahre, danach muss man sich einer Re-Zertifizierung stellen.
Andreas Brunner bedankte sich abschließend nochmals bei allen Beteiligten und betonte, dass der Weg im Tourismus nur gemeinsam mit allen Verantwortlichen, vom Betrieb zur Destination beschritten werden kann.
